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RÜCKRUNDE 2001/2002
18. Spieltag / Friendly RJC Kerkrade-1.FC Köln / 19. Spieltag
1/4-Finale-DFB-Pokal / 20. Spieltag / 21. Spieltag / 22. Spieltag
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Feedback, Lob und Kritik an Bert erwünscht!
Bitte an bertrichterstatter@dtwk.de mailen!


 
 

FC Energie Cottbus – FC 2:3
Ein versöhnlicher Abschluß...

Den letzten Spieltag ersparte sich der DTwk-Ber(t)ichterstatter und versäumte somit in dieser Saison beide Ost-Spiele des FC. War es beim Rostock-Spiel der 80. Geburtstag meines Opas, so hielten mich diesmal die Windpocken (welche mir beim Heimspiel gegen Freiburg noch egal waren) und der feststehende Abstieg zuhause.

Stattdessen beschloß ich, gemeinsam mit Susi und Björn (die beiden mit dem „kleinen Auto“ – Freiburg) die Premiere-Konferenzschaltung anzuschauen, um wenigstens, mit dem traditionellen Vize-Titel der Pillen, noch ein versöhnliches Saisonende zu erleben. Vom FC-Spiel in der Lausitz bekam ich die Zwischenstände eingeblendet, die Torschützen recherchierte ich im Videotext. Einige Tage später schaute ich mir dann den Kick noch mal in voller Länge an, um wenigstens für meinen letzten Nachber(t)icht der Saison gewappnet zu sein.

Eins vorweg: Daß die Pillen uns einen angenehmen Abend bereiteten, ist ja mittlerweile bekannt. Und auch der FC sollte für ein versöhnliches Ende dieser katastrophalen Saison sorgen.

FF hatte zu dieser bedeutungslosen Partie – während der man noch auf eine Freiburger Niederlage hoffte, um am Ende noch Platz 16 einzunehmen, um doch noch von einem evtl. Lizenzentzug von Nürnberg oder einem anderen Verein zu profitieren – folgende Elf nominiert:

Pröll; Song, Keller (für den gesperrten Cichon), Sichone; Cullmann, Balitsch, Voigt, Lottner, Springer; Baranek, Kurth

In der 2. HZ kamen noch Spasoje Bulajic (71. Min. – für Moses Sichone), Matthias Scherz (77. Min. – für Kurthi) und Jörg Reeb (88. Min. – für Alex Voigt) zum Einsatz.

Obwohl die bereits geretteten Lausitzer eigentlich mehr vom Spiel hatten, ging 6 Minuten vor der Pause der FC nach einer prima Vorbereitung von Miro Baranek durch Markus Kurth mit 1:0 in Führung: Christian Springer hatte den Ball diagonal tief in den Cottbusser Strafraum gespielt, der Ball drohte im Toraus zu verenden, doch der einzige, der diesen nicht verloren gab, war Miro Baranek, der wiederum von der Grundlinie flach hereingab und Kurthi nur noch einzuschieben brauchte (39. Min.).

Nach der Pause hatten die Gastgeber weiterhin mehr Spielanteile und einige gute Chancen, doch Markus Pröll im Kasten des FC schien zu diesem Zeitpunkt unbezwingbar und zeigte einige große Paraden gegen Franklin, Topic, Matyus oder Miriuta.

Nach 57 Spielminuten war es dann soweit: Der FC konterte die Lausitzer aus, Radoslaw Kaluszy verstolperte den Ball gegen Hanno Balitsch, der wiederum zu Alex Voigt passte, welcher dem FC-Kapitän Dirk Lottner den Ball maßgerecht zum 2:0 auflegte - zu diesem Zeitpunkt sicher ziemlich überraschend!

Als Lotte dann nur 6 Minuten später nach feiner Vorarbeit wiederum von Miro Baranek (Flanke von rechts) zum 3. Tor der Geißböcke einschoß, schienen die Messen in Cottbus gelesen und der FC seine bewundernswerten mitgereisten Fans wenigstens im letzten Erstligaspiel für einige Zeit noch zu versöhnen – 3:0 auswärts nach 63 Minuten. Wer hätte damit gerechnet? Waren die Spieler jetzt – nach dem feststehenden Abstieg – plötzlich frei in den Köpfen?

Die Cottbusser ihrerseits vergaben weiterhin reihenweise beste Möglichkeiten bzw. scheiterten immer wieder am überragenden Markus Pröll im FC-Tor. Zu nennen sind dabei immer wieder Franklin, Topic, Matyus und Miriuta. Auch der Neu-FC´ler Sebastian Helbig, der einen Super-Abschied bereitet bekam, traf nicht.

9 Minuten vor Saisonschluß versenkte dann endlich Marko Topic den Ball im FC-Tor, die Vorarbeit kam durch Laurentin Reghekampf. Und wer die Lausitzer kennt weiß, dass diese jetzt noch mal an ihrer Chance schnupperten.

Markus Pröll musste noch einige Klasse-Paraden zeigen, um den 2. Auswärtssieg der Saison zu retten, denn zu mehr als zum 2:3 durch Thomas Reichenberger in der 87. Minute (Vorarbeit Miriuta) reichte es nicht mehr für Cottbus.

So ging für den FC eine alles in allem enttäuschte und mit dem verdienten Abstieg bestrafte Saison zu Ende. Nun bleibt zu hoffen, dass man in der 2. Liga aus seinen Fehlern lernt und sich ein Beispiel am ewigen Stehaufmännchen VfL Bochum nimmt oder noch besser an sich selbst Anno 1999/2000...

Fazit: Dies war meine 1. Saison als DTwk-Ber(t)ichterstatter. Ich danke all meinen Lesern und ich würde mich auch über das eine oder andere Feedback freuen (mailto: bertrichterstatter@dtwk.de).

Auf ein neues in der Vize-Liga: Nur 1 Jahr, dann sind wir wieder da!!!

P.S.: Es passte eigentlich zu diesem traurigen Tag des Abschiednehmens, dass unsere Trude Herr an diesem 04. Mai 2002 ihren 75. Geburtstag gefeiert hätte...

Niemals geht man so ganz!!!
 


 
 

FC – SC Freiburg 2:0
... doch dieses Spiel hatte 2 Verlierer!

Am vorletzten Spieltag kam es zum ultimativen Abstiegsendspiel im Müngersdorfer Stadion. Der FC erwartete seinen Tabellennachbarn SC Freiburg, und nur ein Sieg gegen die Breisgauer konnte die Hoffnungen aufrecht erhalten, am letzten Spieltag in Cottbus doch noch das Wunder Klassenerhalt wahr werden zu lassen. Doch all diese Theorien konnten nur am Leben erhalten werden, wenn gleichzeitig ausgerechnet unsere „Freunde“ von der anderen Rheinseite beim Club in der Noris keine Federn lassen würden. Mit anderen Worten: Der Klassenerhalt des FC hat einen hohen Preis, nämlich den, dass die Pillen zum 1. (und hoffentlich letzen) Mal die Schale in die Chemiestadt holen würden. Aber der Reihe nach...

Nach der unglücklichen Niederlage des FC in Dortmund und dem sensationellen Gewinn der Deutschen Meisterschaft der Haie war ich doch ob der permanenten Aneinanderreihung von Sporthöhepunkten gesundheitlich dermaßen angeschlagen (Grippe), dass ich unter der Woche einen Arzt aufsuchte, der mir erst mal ein paar Tage Auszeit verordnete. Am selben Abend stellten meine Family und ich bei mir die Windpocken fest! Na Klasse... Meine kleinen Nichten hatten es tatsächlich geschafft, mich mit einer bis dahin nicht durchlittenen Kinderkrankheit anzustecken – und das zum Saisonfinale, wo der FC mich doch so dringend brauchte. Undenkbar, wenn mir dies in der hitzigen Play-Off-Phase passiert wäre, als ich jeden 2. Tag op jück war...

Tja, das schlechte Gewissen plagte mich, aber ich konnte es nicht sein lassen: Ich setzte mich – selbstverständlich völlig alleine (gelassen) – in mein Auto und hatte nur ein Ziel: Köln-Müngersdorf! Oh Mann, ich kam mir vor wie ein Aussätziger, denn irgendwie wollte mich an diesem Nachmittag keiner so recht herzen. Die restlichen DTWK-Mitfahrer (Jan Keller mit Onkel, Ralf, Dennis, Daniel, Tina, Otze, Dieter, Albert, Andreas T., Rainer, und Jennifer) reisten mit dem WS-Bus an bzw. befanden sich bereits in der Stadt der Städte. Aber es verpasste mir auch keiner Innenraumverbot. Das schlechte Gewissen wäre sicher genauso groß gewesen, wenn ich mir dieses Spiel zuhause bei Kirch´s Leo reingezogen hätte, nur eben in einer anderen Weise. Außerdem wollte ich meine persönliche Serie von 89 Monaten ohne versäumtes Heimspiel nicht durch eine solche „Lapalie“ beenden lassen!Dauerkartennachbarin Sunny

So hoffte ich, dass der ganze Einsatz wenigstens mit einem Sieg und der Erhaltung der letzten minimalen Chancen belohnt werden würde. Und natürlich, dass ich keines meiner Idole anstecken würde...

FF hatte zu diesem Endspiel die Mannschaft im Vergleich zum Spiel im Westfalenstadion auf zwei Positionen verändert: Für (den am Siegtreffer der Borussia nicht unschuldigen) Jens Keller rückte nach seiner Gelbsperre wieder Moses Sichone in die Anfangself, für Scherze Matthes stand wieder Miro Baranek im Team – ein ständiges Wechselspiel zwischen den beiden in den vergangenen Wochen.

So standen zu Spielbeginn folgende 11 Spieler auf dem Platz:

Pröll; Song, Cichon, Sichone; Cullmann, Balitsch, Lottner, Voigt, Springer; Baranek, Kurth

In der 2. HZ nahm FF noch 3 Wechsel vor: Scherzi kam für Baranek (63. Min.), Markus Kreuz für Lotte (71. Min.) sowie Keller für Rigobert Song (87. Min.).

Der Beginn des Spiels war durch beiderseitiges Abtasten geprägt, keine Spur des Schwunges aus dem letzten Heimspiel gegen St. Pauli. So hatte der SC Freiburg auch die 1. Torchance, als Stefan Müller nach einem Eckstoß mit einem Kopfball an der Torlatte scheiterte. Auf der anderen Seite kam der FC nach dem ersten gescheiten Eckstoß von Lotte durch einen Kopfball von Culli zum vielumjubelten Führungstreffer (26. Min.). Danach bestimmte der FC klar das Spielgeschehen und hätte mit einer höheren Führung in die Kabine gehen können. Leider wurde die positive 1. HZ „überschattet“ durch die Führung des Clubs gegen die Pillen, die ihrerseits anscheinend nicht gewillt waren, dem FC im Kampf gegen den Abstieg zur Seite zu stehen.

Nach dem Seitenwechsel nahm mehr und mehr der SCF das Spiel in die Hand und kam zu zahlreichen guten Möglichkeiten, traf das Tor aber nicht bzw. scheiterte am an diesem Tag recht unsicher wirkenden Markus Pröll im FC-Tor. Auf der anderen Seite konnte auch der FC aus einigen guten Kontermöglichkeiten kein Kapital schlagen, so dass es weiterhin bei der knappen Führung blieb. Auf den Rängen dagegen war ungewohnterweise eine Totenstille eingekehrt, die wohl dadurch zu erklären war, dass viele der 30.000 Zuschauer mit einem Ohr am Radio hingen und Ihren Nebenleuten weiterhin von der 1:0-Führung des 1. FC Nürnberg berichten mussten. Unterbrochen wurde diese Stille im Stadion nur durch vereinzelte und sich häufende wütende „Scheiß Leverkusen“- und „Nie Deutscher Meister...“-Gesänge. Umso erschrockener war ich, als der Herr in der WDR-Schlußkonferenz plötzlich zu berichten wusste, dass „die Kölner Fans jetzt Bayer Leverkusen anfeuern“... Unfassbar, dachte ich mir, was sollen denn die vielen Leute an den Radios über uns denken? Was erzählt der Tünn da für einen Scheiß??

Als sich unter den Fans (auch denen des SC Freiburg) die Gewissheit breit machte, dass man da unten wohl gerade das Spiel zweier zukünftiger Zweitligisten erlebte und die Klöße in den Hälsen bereits bedrohliche Ausmaße annahmen, da erzielte Scherze Matthes nach schöner Vorarbeit von Christian Springer das 2:0 und somit die Entscheidung in diesem Spiel (86. Min.).

Das war wohl der sinnloseste Sieg in der Vereinsgeschichte des FC. Die Breisgauer hätten zumindest einen Punkt benötigt, um ihrerseits noch Chancen auf den Klassenerhalt mit ins letzte Heimspiel gegen den HSV zu nehmen. Doch mit dem Schlußpfiff des souveränen Schiris Hellmut Krug, der zum Glück für den FC sogar noch eine klare Elfmetersituation für die Freiburger übersah, waren alle Hoffnungen dahin: Nürnberg hatte gewonnen und damit waren in einem Spiel der FC und der SCF abgestiegen. Welch eine Tragödie! Doch was sich danach im Stadion abspielte, wird wohl vielen der 30.000, die auch nach dem Schlusspfiff auf ihren Plätzen verharrten, noch lange und sehr eindringlich in Erinnerung bleiben: Es gab keine Pfiffe, keine Unmutsäußerungen! Die FC-Fans feierten ihre Mannschaft, sangen und applaudierten, und die Mannschaft wurde zu einer letzten (Erstliga-)Ehrenrunde aufgefordert. Aus den Lautsprechern drangen die Töne von „You´ll never walk alone“ und „Mir stonn zo Dir FC Kölle“ und viele hatten Mühe, die Fassung zu bewahren. Zum Glück ersparte man sich Trude Herr´s Klassiker „Niemals geht man so ganz“, sonst hätte dies wohl zu einem kollektiven Nervenzusammenbruch geführt. Dennoch war es schon traurig und erschütternd genug, gerade aus dem Innenraum und der Nähe zur Mannschaft in die traurigen und feuchten Augen der Spieler – genannt seien hier nur die kölschesten Pröll, Cichon, Voigt, Kurthi und Lotte – schauen zu müssen! Diesen Anblick werde ich so schnell nicht vergessen. Nichts desto trotz muß ich sagen, dass der Schmerz dieses Mal – bei mir zumindest – nicht so intensiv war wie vor 4 Jahren beim 1. Gang in die Zweitklassigkeit. Die Wunden waren irgendwie wieder am Verheilen, entstanden und am tiefsten waren sie in den schlimmen Spielen im Februar und März, als sich eine Mannschaft, die diese Bezichnung nicht verdient hatte, bereits 13 Spiele vor dem Ende aufgegeben hatte und mit 0:4 in M´gladbach, 0:4 in Hamburg, 0:2 in Nürnberg und 1:5 in Wolfsburg abschlachten ließ. Nach diesen Spielen war die Erschütterung größer und es flossen bei mir mehr Tränen als an jenem 27. April nach dem feststehenden Abstieg.

Als die Mannschaft den Rasen verlassen hatte, wurde sie von den Fans sogar noch einmal rausgerufen und viele (ich möchte nicht sagen „alle“, denn ich weiß es nicht) Spieler zeigten sich noch einmal vor der Nordkurve und verabschiedeten sich von ihren Fans. In diesen Momenten hatte man den Eindruck, als hätten sich Fans und Mannschaft nach den schlimmen Vorfällen in der o.g. Zeit wieder versöhnt und Ihren Frieden miteinander gefunden.

Leider änderte dies auch nicht daran, dass es nächstes Jahr nicht mehr nach Schalke, Dortmund, München oder Stuttgart geht, sondern nach Ahlen, Reutlingen, Aachen oder Burghausen (eine Kulttour bahnt sich an...)!

Schweren Herzens machte ich mich auch irgendwann auf den Heimweg und wollte dort auch den restlichen Abend nichts mehr sehen und hören. Zu allem Überfluß musste ich mich beim Aktuellen Sport-Studio einmal mehr ärgern und Klarheit gewinnen, wie unwichtig der FC doch mittlerweile geworden ist. Wurde doch der Abstieg nur so nebenbei erwähnt, als sei es das Selbstverständlichste, und beim Spielbericht wurden nur die ach so armen Freiburger bedauert und auch auf Interviews mit FC-Spielern oder -Offiziellen wartete ich vergeblich.

Naja, auf ein neues 2002/03 in der DSF-Liga... (mit/auf der neuen Südtribüne, siehe Foto, aufgenommen vom jetzigen Block 26) Unsere neuen Plätze

Fazit: Ich habe es trotz Windpocken und Abstieg nicht bereut, dabei gewesen zu sein. Denn gerade diese schweren Stunden und die Minuten, Stunden und Tage danach haben mir einmal mehr gezeigt, wie sehr ich diesen Verein liebe! Und ich werde es mir auch in der nächsten Saison, die hoffentlich die einzige im Unterhaus sein wird, nicht nehmen lassen, montags abends auf Deutschlandreise zu gehen! Mir stonn zo Dir FC Kölle...


 
 
 

BV 09 Borussia Dortmund – FC 2:1
Dr. Helmut Fleischer klaut dem FC den verdienten Punkt

Am drittletzten Saisonspieltag war der FC zu Gast beim Uefa-Cup-Finalisten Borussia Dortmund. Zu diesem Spiel reiste ich alleine mit Ranger Edgar direkt aus der Domstadt an, da wir dort nach der aufgeschobenen Meisterfeier der Kölner Haie die Nacht verbacht hatten. Nachdem wir morgens auf der Geschäftsstelle der Haie noch die letzten 3 Eintrittskarten für das 5. und entscheidende Play-Off-Finale in Mannheim ergatterten, fuhren wir erschöpft – wir waren an diesem Tag gesundheitlich beide alles andere als auf der Höhe – in den Ruhrpott. Da wir sehr früh waren und auch nicht wussten, was wir schon so früh im Biene-Maja-Land sollen, „frühstückten“ wir noch am allgemeinen Fan-Treffpunkt „Raststätte Remscheid“, wo man nicht nur FC-Fans traf, sondern auch Schalker, Dortmunder und auf der entgegengesetzten Seite Bremer, die auf dem Weg in die GayArena waren.

Als wir nach unkomplizierter Anreise an der „Fußball-Oper“ angekommen waren und unser Auto in Stadionnähe geparkt hatten, waren es immer noch knapp 2 Stunden bis zum Spiel. Da ich – wie gesagt – gesundheitlich sehr angeschlagen war, machte ich mich direkt ins Stadion, um mich in aller Ruhe auf das Spiel vorzubereiten, während Edgar sich aufmachte zum Gästeblock, wo er noch einige Eintrittskarten los werden musste.

Ich denke, es waren an diesem herrlichen Fußball-Samstag weit mehr als die angekündigten 7.000 FC-Fans, die aus Köln oder von sonst wo angereist waren. Von DTWK waren neben mir noch Daniel, Dennis, Dieter, Marco, Rainer M., Ralf und die Mitreisenden Andreas T., Kempes und Roland vor Ort. Der FC konnte sich also einmal mehr auf die tolle Unterstützung seiner Fans verlassen.

Beeindruckend, wie viele rot-weiße sich wieder im Gästeblock auf der Nord-Tribüne eingefunden hatten. Dies erfreute auch die FC-Spieler, denen man die Zuversicht anmerkte, die letzte Chance auf den Klassenerhalt doch noch beim Schopfe zu packen. FF hatte zu diesem Spiel die Mannschaft im Vergleich zum Last-Minute-Sieg gegen St. Pauli auf 2 Positionen umgestellt: Für den gelbgesperrten Moses Sichone kam Carsten Cullmann zum Einsatz, Scherze Matthes für den enttäuschenden Miro Baranek. So sah die Anfangself diesmal wie folgt aus:

Pröll; Keller, Song, Cichon, Cullmann; Balitsch, Lottner, Voigt; Scherz, Kurth, Springer

In der 2. HZ kamen noch Markus Kreuz (71. Min. / für Matthias Scherz) und Jörg Reeb (84. Min. / für Christian Springer) ins Spiel, der letztgenannte sollte noch eine entscheidende Rolle spielen.

Das Spiel begann eigentlich so, wie es jeder der anwesenden 68.600 Zuschauer erwartet hatte: Eine forsche Borussia übte viel Druck auf das Tor von Markus Pröll aus. Doch dank einer guten Abwehrleistung kam der FC zunächst nicht ernsthaft in Bedrängnis. Nach 21 Minuten hatte Tomas Rosicky das Anrennen satt und fasste sich ein Herz. Sein Schuß aus knapp 20 m schlug unhaltbar für Markus Pröll im von ihm aus gesehenen linken Toreck ein zur Führung. Nun befürchtete jeder FC-Fan schlimmes, doch wie in München und Leberkäsen machte der FC nach dem Rückstand keinerlei Anstalten, auseinander zu brechen. Das Spiel blieb offen und der FC besaß sogar die Riesenchance zum Ausgleich, als Christian Wörns nach einem Lottner-Freistoß im Zweikampf mit Culli den Ball an die eigene Torlatte drosch. Der BVB besaß seinerseits vor der Pause die große Chance zur Vorentscheidung, als Jan Koller einen Kopfball knapp über das Tor setzte.

So ging es mit dem knappen Vorsprung für die Borussia in die Kabine. Auch nach der Pause bot der FC dem Gastgeber Paroli und drängte auf den Ausgleich. Nach einer kurz gespielten Ecke mit Alex Voigt nahm sich dann Lotte ein Herz und schlenzte den Ball unter dem Jubel der mitgereisten Kölschen mit dem linken Fuß zum Ausgleich ins lange Eck (56. Min.). Nun tobte der Gästemob und der FC traute sich noch mehr zu. Als nach einer herrlichen Kombination und einer Kopfballablage Markus Kurth´s wieder Lotte alleine vor BVB-Keeper Lehmann auftauchte, blieb allen rot-weißen der Jubelschrei im Halse stecken, denn Lotte schob den Ball völlig unbedrängt am linken Pfosten vorbei. Welch eine Chance zur überraschenden, jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Führung...

Im Gegenzug beinahe die erneute Führung für den BVB, als nach einem schönen Solo von Rosicky Marcio Amoroso den Ball Zentimeter am FC-Tor vorbei schob. Diesmal hatte die komplette Fan-Gemeinde der Borussia den Torjubel schon auf den Lippen gehabt.

Als sich alle schon mit dem für die Borussia – vor allem im Hinblick auf das Ergebnis aus der GayArena: 1:2 gegen Werder Bremen - enttäuschenden und für den FC überraschenden Remis angefreundet hatten, brachte es Jens Keller nicht fertig, einen von einem Dortmunder geschossenen Ball ins Toraus trudeln zu lassen, und ließ sich diesen vom ehemaligen Kölner Sunday Oliseh abluchsen. Oliseh flankte den Ball flach herein, Evanilson verlängerte diesen per Hacke und plötzlich lagen Jürgen Kohler, Jörg Reeb und Marcio Amoroso im Fünfmeterraum des FC. Und wie es irgendwie zu befürchten war, schien Schiri Dr. Helmut Fleischer (Du Sau!!!) nur auf diese Gelegenheit gewartet zu haben und entschied auf Elfmeter für die Borussia und gelbe Karte für Jörg Reeb in der 89. Spielminute. Und das war eine krasse Fehlentscheidung! Jürgen Kohler hatte im Zweikampf an Jörg Reeb´s Trikot gezogen, der wiederum wurde von Marcio Amoroso von hinten gestoßen und so kam es zum Domino-Effekt Amoroso fällt auf Reeb, Reeb fällt auf Kohler, Dr. Fleischer fällt darauf herein – Elfmeter! Welch ein Skandal... Nun ja, Amoroso ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte zum 2:1-Siegtreffer.

Der Rest des Fußball-Nachmittags war pure Tristesse in rot und weiß, Abstiegstrauer bei 5 Punkten Rückstand auf Nürnberg bei 2 ausstehenden Spielen und die Wut auf die schwarz-gelbe Mafia, die einmal mehr einen unberechtigten Elfmeter erhalten hatte, der am Ende spielentscheidend war. Für den FC wiederum war es der 5. unberechtigte – letztendlich spielentscheidende - Elfmeter gegen sich in der laufenden Saison nach den Strafstößen gegen LEV, den FC Bayern, in Ost-Holland sowie im Hinspiel gegen die Biene-Majas! So steigt man auch ab.

Hätte ich vor Ort schon die Bilder der entscheidenden Szene und die Statements der Herren Kohler und Strigel, die mir später im Aktuellen Mord-Studio präsentiert wurden, zu sehen bekommen, ich hätte die Hütte abgerissen! So war ich später und zuhause mit meiner Wut ganz alleine. Klasse!

So ging es resigniert zurück zum Auto und mit Edgar nachhause, wobei man erst auf der Rückfahrt per SMS und durch telefonische Nachfrage über die Tragweite der schiedsrichterlichen Fehlentscheidung unterrichtet wurde.

Und für mich stand noch die Feier zum 4. Geburtstag meiner Nichte an, obwohl mir alles andere als zum feiern zumute war...

Schon kraß, dass dieses deprimierende Wochenende tags darauf in Mannheim durch die 8. Deutsche Meisterschaft der Kölner Haie gekrönt wurde...

Fazit: Je länger die Saison dauert, umso besser spielt der FC. Wieso dauert diese Saison nicht noch ein paar Wochen länger? Aber das (Schiedsrichter-Un-)Glück zieht sich durch die gesamte Saison...
Doch bei aller Schelte, den drohenden Abstieg haben wir letztendlich selbst zu verantworten. Auf ein neues im 6-Punkte-Spiel gegen Freiburg.

Ein weiterer -sehr lesenswerter- Kommentar zu diesem Spieltag hat unser Kaiser, Marco der I., niedergeschrieben. Mit diesem LINK kommst Du direkt dorthin.


 
 

FC – FC St. Pauli 2:1
Siegtor in allerletzter Sekunde nährt die Hoffnung auf den Klassenerhalt!

Am 31. Spieltag kam es zur Begegnung mit unseren Freunden vom Millerntor. Und die Voraussetzungen hierfür konnten ungünstiger nicht sein: Der Tabellenletzte traf auf den Vorletzten. Und jedem war klar, dass zumindest der Verlierer dieser Partie keine Zukunft in der 1. Bundesliga haben würde und die Planungen für die 2. Liga vorantreiben konnte.

Ich machte mich dieses Mal alleine auf dem Weg in die Domstadt, da ich vor dem Spiel noch zur Geschäftstelle der Haie wollte, um die letzten Eintrittskarten für das 2. Play-Off-Finalspiel gegen die Mannheimer Adler zu kaufen, welches tagsdrauf in der Kölnarena stattfinden sollte. Nach dem Spiel stand noch die Geburtstagsfeier bei „Finnland-Fahrer“ Dirk an. Von DTWK waren an diesem Tag noch folgende Lück anwesend: Die Pauli-Freunde Bulgi, Bert, Daniel, Angela, Jennifer, Dennis sowie Ralf, Alex Kurth, Tinchen, Rainer Mendel, Dieter und Albert.

Nach der fast schon obligatorischen Überquerung der Severinsbrücke (immer wieder wunderschön) erreichte ich das heilige Halbrund, in welchem der FC um seine letzte Chance auf den Klassenerhalt kämpfen sollte.

FF hatte zu diesem Spiel nach der Derby-Niederlage nur eine Veränderung im Team vorgenommen und so kam im Angriff Miro Baranek für den zuletzt formschwachen Scherze Matthes zum Einsatz. Die Anfangself sah damit so aus:

Pröll; Keller, Song, Cichon, Sichone; Balitsch, Lottner, Voigt; Baranek, Kurth, Springer

In der 2. HZ wurden noch Marco Reich (64. Min. / für Christian Springer), Scherze Matthes (68. Min. / für Jens Keller) sowie Markus Kreuz (77. Min. / für Miro Baranek) eingewechselt. Und zumindest einer dieser Wechsel sollte noch entscheidende Wirkung erzielen.

So ging es vor 26.000 Zuschauern gleich turbulent los: Nachdem zunächst Miro Baranek nach feiner Vorarbeit durch Hanno Balitsch an Simon Henzler im Pauli-Tor scheiterte, gab es kurz darauf einen Freistoß für den FC aus knapp 20 m Entfernung. Dirk Lottner ließ sich diese Chance nicht entgehen und zirkelte den Ball mit dem linken Fuß über die Mauer, allerdings mehr als haltbar für Henzler, zum 1:0 ins Hamburger Tor (7. Min.).

Das schnellste Tor der Saison für den FC ließ Hoffnungen auf mehr zu. Mehr kam dann auch in der 1. HZ und so erspielte sich der FC eine Menge guter Einschussmöglichkeiten, das Spiel frühzeitig zu seinen Gunsten zu entscheiden, die jedoch allesamt beinahe leichtfertig oder gar kläglich vergeben wurden (Springer, Baranek, Kurth, Lottner). So ging es mit dem knappen 1:0 in die Halbzeitpause.Quelle: www.fcstpauli.de

Kurz nach Wiederbeginn, die FC-Profis waren scheinbar mit den Gedanken noch in der Kabine, spielte Ugur Inceman Alex Voigt aus und zog aus spitzem Winkel von halbrechts ab: 1:1 (46. Min.). Hierbei unterstellten einige auch Markus Pröll im FC-Tor keine gute Figur gemacht zu haben.

Die 2. HZ war dann im weiteren Verlauf ein offener Schlagabtausch beider Mannschaften. Die ran-SAT.1-Datenbank sollte nachher mit 50 Torschüssen (33:17 zugunsten des FC) einen neuen Saisonrekord aufweisen.

In dieser Phase hätten beide Mannschaften mehrfach das Spiel in ihre Richtung lenken können. Alleine 2x musste auf Seiten des FC Rigobert Song für den bereits ausgespielten Markus Pröll auf der Linie klären, als Kolinger und Marcao abgezogen hatten. Auf der anderen Seite vergab 2x Marco Reich schon fast kläglich, als er sich einmal den Ball zu weit vorlegte und Henzler diesen nur noch aufzunehmen brauchte, beim zweiten Mal lief er mit dem Ball ins Toraus. In der Folge musste er „Reich zu verschenken, wir ham´ ´nen Reich zu verschenken!“-Gesänge durch die FC-Fans aus der Nordkurve über sich ergehen lassen.

Als beide Mannschaften scheinbar vergebens dem Siegtor hinterhergerannt waren und sich die Uhr der Nachspielzeit näherte, gaben beide Teams ihre letzten Lebenszeichen von sich. In der 3. Minute der Nachspielzeit nahm sich Markus Kurth ein allerletztes Herz, zog mit links ab und traf den linken Pfosten des Pauli-Tores, den Abpraller erwischte Scherze Matthes irgendwie so, dass der Ball in Richtung Tor hoppelte, während Simon Henzler diesem hilflos hinterher hechtete. Vergeblich: 2:1 für den FC in der 90.+3. Spielminute!! Wahnsinn! Müngersdorf stand Kopf!

Kurz darauf war Schluß! Während die Profis des FC St. Pauli fassungslos auf dem Rasen zusammenbrachen, fielen die FC-Spieler vor Erleichterung um. Mit anderen Worten: Es lagen nach dem Schlusspfiff des unauffälligen Schiri Stark alle 22 Spieler fix und fertig mit den Nerven auf dem Rasen, wobei für die Hamburger mit dieser Niederlage der Abstieg so gut wie besiegelt war und der FC endlich die rote Laterne ans Millerntor abgab.

Einige Spieler starteten dann sogar eine Ehrenrunde, wobei sich Markus Kurth bei uns Rollis dafür bedankte, „dass Ihr immer da seid“!

Nachdem ich mir noch die spielentscheidenden Szenen auf der Videowand angeschaut hatte, machte ich mich, noch reichlich verwirrt von diesem verrückten Spiel, auf den Weg zu meinem Auto und mit diesem auf nach Gemmerich, wo der Sieg noch gebührend gefeiert wurde und der Abend ein gelungenes Ende fand. Andere DTwk-Mitglieder knipsten sich in LM-Eschhofen auf der Geburtstagsfeier unseres Mitgliedes Alexander Ackermann die Lichter aus (nicht wahr El Presidente...?). Naja, wann gewinnt der FC schon mal...?

Fazit: Ein Spiel dauert halt manchmal auch 93 Minuten, und beim FC scheint man begriffen zu haben, dass noch längst nicht alles verloren ist. Der Klassenerhalt ist noch immer ein Ziel, um das es sich zu kämpfen lohnt! Wieso nicht eher...?
 


 
 

Brasil 04 Autobahnkreuz – FC 2:0 
Die 7. Auswärtspleite in Serie hätte auch schlimmer enden können!

Zum 6. Jahrestag des letzten Erfolges in der BaySchlaf-Arena (2:1 am 06.04.1996) ging es knapp einen Monat nach dem dramatischen Pokal-Aus wieder in die allseits geliebte Nachbarstadt unter´m Bayer-Kreuz.

Wer sich in den Reihen des FC dort etwas ausgerechnet hatte, wurde von allen Seiten sowieso nur als Träumer belächelt. Auch eine beachtliche Delegation aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden Württemberg machte sich an diesem kühlen Morgen mit einem Bus des „Wilder Süden“ auf (siehe Foto: v.L.n.R.: Ghost Eddi mit Geistheiler Edgar, DTWK-Tippse Sabrina, Kultbusfahrer, Bertrichtschreiber, Timo M., CP Dennis, WRalf, die grazielle Persönlichkeit Miri, Otze [wer findet ihn?]), in der Hoffnung, vielleicht doch das vielzitierte Fußball-Wunder zu erleben und mit einem Sieg beim Ulrich Haberland den Grundstein für den Klassenerhalt zu legen...
v.L.n.R.: Geistträger Edgar, DTWK-Tippse Sabrina, Kultbusfahrer, Bertrichtschreiber, Timo M., CP Dennis, WRalf, die grazielle Persönlcihkeit Miri, Otze (wer sieht ihn?)
Viel zu früh in dem toten Kaff angekommen, machte ich mich mit Otze, Daniel, Dennis und Ralf auf, um eine (gemütliche) Kneipe zu finden, wo man sich erwärmen und vielleicht das eine oder andere Kölsch konsumieren könnte, während anderen Teilen der Busbesatzung scheinbar so langweilig war, dass sie kurzerhand beschlossen, an einem Kiosk, wo sie ihre Kölsch-Vorräte erneuern wollten, sich die auf dem Vordach befestigte LEV-Fahne mal kurz auszuleihen. Daß sie dabei aber unglücklicherweise die paar LEV-Hools, die sich zu diesem Zeitpunkt dort aufhielten, zu Tode beleidigten und sich mit der Aktion bei diesen keine großen Freunde machten, war typisch für die komplette Saison des FC: Immer in die Sch... greifen! Nach einem kleinen Handgemenge hatten die „gefährlichen“ Levis aber ihr wertvolles Stück Stoff zurück... Dies alles bekam ich zwar nicht unmittelbar mit, daher beziehe ich mich hier nur auf die Erzählungen der Beteiligten.

Wie gesagt, wir waren auf der Suche nach einer Kneipe... Und so etwas scheint es in der Pillenstadt nicht zu geben. Jedenfalls nicht in Stadionnähe. Auch unser Versuch, die Stadionkneipe heimzusuchen, wurde abrupt abgeblockt mit dem Hinweis der „freundlichen“ Türsteher, wir hätten sicher keine Eintrittskarte für das Spiel und wollten uns so reinmogeln, um dort das Spiel zu sehen. Wir sollten doch ins goldene „M“ um die Ecke gehen... Naja, danke für den gut gemeinten Hinweis. Nachdem wir dann urplötzlich über eine Baustelle in einem Schwimmbad landeten („Da stand doch, dass dort der Eingang zur Kneipe ist!“), brachen wir unsere Suche ab und nisteten uns in einem griechischen Nobelschuppen ein, wo wir soeben noch ein Plätzchen an der Theke ergatterten. Wer hatte bloß die Schnapsidee, so früh in dieses Kuh-Kaff aufzubrechen?

Als ich mich knapp 2 h vor Spielbeginn aus diesem „gemütlichen“ Ambiente löste und die GayArena aufsuchte, wunderte ich mich, dass ich dieses Mal – im Gegensatz zum Vorjahr – meine Fahnenstange (immerhin 1,5 m lang) nicht abgeben musste. Bei der Erklärung, dass meine Begleitung (Tina) später erst kommen würde und der Bitte, ob ich dann noch mal rausgehen könnte, um diese dort zu empfangen, hatte ich jedoch meine Schwierigkeiten, das Aspinin-Volk zu überzeugen. Letztendlich klappte es aber dann doch problemlos und Butt-Bewunderin Tina hatte ihrerseits Schwierigkeiten, diesen („Butt Du Fo...!“) zu unterstützen und gleichzeitig zum FC zu halten. Tja, Tinchen, Du musst Dich entscheiden...

FF hatte zu diesem Spiel die Elf gebracht, welche eine Woche zuvor gegen den 4-Minuten-Meister ein hochverdientes 1:1-Remis erreicht hatte:

Pröll; Keller, Song, Cichon, Sichone; Balitsch, Lottner, Voigt; Scherz, Kurth, Springer

In der 2. HZ wurde lediglich Marco Reich für den unterirdisch spielenden Scherze Matthes eingewechselt (46. Min.).

Das Spiel begann im Gegensatz zum Pokalfight an selber Stelle mit mehr Druck seitens der Pillen und weniger Engagement der FC-Profis. So verwunderte uns nicht, als Oliver Neuville nach knapp 10 Minuten bereits das Tor traf, dieses jedoch wegen angeblicher Abseitsstellung durch den an diesem Tag ganz schwachen Schiri Fandel („Vorteil, was ist das?“) nicht gegeben wurde (man muß ja ehrlich sein!).

Keine 3 Minuten später trat Michael Ballack beim Versuch eines Torschusses ein herrliches Luftloch, so dass der Ball nicht mal die Eckfahne traf. Herr Fandel meinte jedoch dieses „Kunststück“ mit einem Elfmeter belohnen zu müssen und unterstellte Hanno Balitsch und Jens Keller ein kollektives Foulspiel. Tja, wie beim vorausgegangenen Auswärtsspiel des FC in München ein Geschenk an den Gastgeber durch einen schwachen Schiri. An dieser Stelle vielen Dank! H.-J. Butt nahm dieses Geschenk dankend an und erzielte aus 11 m die Führung für den Tabellenführer (13. Min.).

Fast im Gegenzug erzielte der FC beinahe den Ausgleich, als Scherze Matthes eine Hereingabe volley an den Querbalken des Pillen-Tores zimmerte. Mehr war leider vom Offensiv-Spiel des FC nicht zu sehen.

Als nach Fehler von Moses Sichone sich Lucio aufmachen konnte, um das 2. LEV-Tor zu erzielen, war das Spiel im Prinzip gelaufen (25. Min.). Der Werksverein konnte von nun an mehr als 1 Gang zurückschalten, um sich für die anstehende CL-Aufgabe gegen den FC Liverpool zu schonen und beschränkte sich darauf, den FC zu kontrollieren. Dieser hatte seinerseits mit Offensivspiel nicht viel am Hut – schade!

Die 2. HZ war dann durch blindes Anrennen der FC-Profis geprägt sowie durch kläglich oder überheblich vergebene Torchancen der Pillen in Person von Dimitar Berbatov oder Thomas Brdaric.

So blieb es beim am Ende leider schmeichelhaften 0:2 aus FC-Sicht, was jedoch die Fans nicht davon abhielt, ihre Mannschaft auch nach dem Spiel noch zu feiern und den Gegner zu denunzieren („Ihr werdet nie Deutscher Meister!“) – Naja, irgendwie die Wahrheit! Und wieder war der Home-Support der Pillen-„Fans“ mehr als lächerlich. Jedes Jahr für uns ein Heimspiel in der ausverschenkten (22.500 ZS) BaySchlaf-Arena... Irgendwie war man auf FC-Seiten doch froh, diese Aufgabe einigermaßen mit Anstand und einer knappen Niederlage über die Bühne gebracht zu haben.

Unsere grün-weißen Freunde wollten dann nach dem Spiel wenigstens noch so etwas wie Spannung aufbringen und sperrten einmal mehr sinnlos diverse Durchgangswege, was Tina und mir aber ziemlich egal war (Wembley-HOF-Ralf und Hardbock-Daniel aber weniger was in schlimmsten Beamtenbeleidigungen endete, d. WM), und so durchbrachen wir jede Sperre souverän... :-)

Am Bus angekommen, brachte mir CP noch die Weisheit entgegen „Bert, das war´s! Wir sind abgestiegen!“ – Welch Erleuchtung! Zu dieser Feststellung wäre ich auch ohne dieses Spiel niemals gelangt... (Nix für ungut Mr. Kingstone!)

So ging es dann relativ unspektakulär der Heimat entgegen. Wut und Schmerz über diese verkorkste Saison sind anscheinend längst der Hoffnung auf bessere Zeiten gewichen.

Fazit: The same procedure as every year in der GayArena! Heimspielatmosphäre und mit leeren Händen nachhause. Wir müssen unsere Punkte eben doch gegen St.Pauli, Freiburg und Cottbus holen, um die vage Hoffnung auf den Klassenerhalt zu nähren. Auf geht´s! Jetzt zählt es.


 
 

FC – FC Schalke 04 1:1
Überlegener FC! Diese 2 verlorenen Punkte könnten am Ende fehlen...

Am Ostersonntag stand für den FC das letzte Sonntags-Spiel der Saison an. Gegner: Der Meister des Herzens 2001.

Zu diesem Anlaß wurde zum ersten Mal in der Rückrunde wieder eine Busfahrt des „Wilder Süden“ angeboten, an der neben mir einige andere Mitglieder des „Der Tag wird kommen“ teilnahmen. Somit waren vom Fanlcub folgende Lück im Stadion: Oli Fudi Röller, Mrs. Olga Röller, Blender Otze, CP Dennis, Dieter M., dat kölsche Maadche Jennifer, Präsi Daniel, der Däne Chris Bulgi, Tourplaner Wembleyralf, Alex König und Crew, Fanbetreuer Rainer Mendel und natürlich der Bertrichterstatter. (d. WM.)

Nach der Ankunft in Köln wurden sogleich einige bekannte Kneipen oder direkt das Stadion(innere) aufgesucht. Da man sich angesichts der Tabellenkonstellation und des Gegners, der zu diesem Auswärtsspiel eine enorme Fan-Gemeinde anschleppte – das halbe Stadion in königsblau -, nicht wirklich eine Chance ausrechnete, konnte/musste man dem Spiel eher gelassen entgegen sehen.

FF hatte hierzu die Elf, die in München wirklich überzeugt hatte und nur unglücklich einen Punktgewinn verpasste, nur auf einer Position verändert: Für den gelb-gesperrten Carsten Cullmann rückte Jens Keller ins Team. So sah die Anfangself so aus:

Pröll; Keller, Song, Cichon, Sichone; Balitsch, Lottner, Voigt; Scherz, Kurth, Springer

Im späteren Spielverlauf kamen noch Markus Kreuz (67. Min. / für Hanno Balitsch), Marco Reich (75. Min. / für Alex Voigt) sowie Miro Baranek (82. Min. / für Christian Springer) ins Spiel.

Das Spiel ließ sich erstaunlich ausgeglichen an. Es war von Beginn an kein Unterschied zwischen einem designierten Uefa-Cup- oder CL-Teilnehmer und einem kommenden Absteiger zu spüren. Nach einigen guten Möglichkeiten für Quelle: www.fc-koeln.deden FC kam die Führung für S04 dann eher wie aus heiterem Himmel: Niels Oede Kamphuis hatte sich in den Kölner Strafraum durchgedribbelt, legte ab auf Ebbe Sand, der Markus Pröll aussteigen ließ und zum 0:1 einschob (40. Min.) – ein Klasse-Tor!

Doch genau wie in München ließen sich die Rot-Weißen durch den Rückstand nicht aus der Ruhe bringen und auch nicht entmutigen. Sie spielten gefällig ihr Spiel weiter. So sahen denn auch einige Schalker Fans, mit denen man bei der Pausen-Wurst das Gespräch suchte, ein, dass die Führung ihrer Mannschaft nicht unbedingt verdient sei.

Im 2. Durchgang verstärkte der FC nochmals den Druck, musste aber in der Abwehr immer wieder hellwach sein, wenn die Schalker blitzschnell konterten.

Nach 60 Spielminuten war es dann endlich soweit: Nach einem schönen Angriff des FC über die rechte Seite legte Markus Kurth den Ball maßgerecht auf für Dirk Lottner, welcher den Ball direkt nahm, diesen zwar nicht richtig, aber dadurch unhaltbar für Olli Reck im Schalker Tor ins rechte Eck traf – verdientes 1:1. Riesenjubel in rot und weiß.

In der Folge hatte der FC das Spiel fest in der Hand, kam nur noch ein Mal in Bedrängnis, als Victor Agali kurz nach dem Ausgleich frei vor Markus Pröll auftauchte, der den Schuß des Nigerianers aber bravourös über das Tor lenkte.

Der FC forcierte noch mal, auch durch die Einwechselspieler, den Druck und kam noch zu zahlreichen nahezu 100 %igen Einschussmöglichkeiten durch Markus Kreuz, Markus Kurth oder Christian Springer, die aber entweder kläglich vergeben oder von Oliver Reck glänzend pariert wurden. In diesen Momenten wurde einem wieder klar, wieso der FC auf dem letzten Tabellenplatz steht.

So blieb es beim für Schalke am Ende schmeichelhaften Remis, welches nach dem Spielverlauf, den zahlreichen Torchancen und dem Tabellenplatz für den FC leider viel zu wenig war. Dennoch war man irgendwie froh, zu sehen, dass da wieder eine Mannschaft auf dem Platz stand, die gewillt war, gemeinsam gegen den Abstieg zu kämpfen und auch wieder ansehnlichen Fußball zu spielen. Wieso nicht früher...?

Nach dem Spiel ging es wieder im Bus gen Heimat, wobei die Stimmung im Bus zwischen gelöst und zuversichtlich und resignierend tendierte...

Fazit: Siehe vorletzter Absatz! Hätte man doch schon früher angefangen, so engagiert um den Klassenerhalt zu kämpfen, dann wäre die Lage nach dem 29. Spieltag sicher nicht so hoffnungs- oder aussichtslos! Und wenn man seine Chancen nicht nutzt, gewinnt man leider keine Spiele. Und jetzt geht´s zum Tabellenführer von der anderen Rheinseite...
 


 
 

FC Bayern München – FC 3:0
„Das Ergebnis ist eigentlich ein Witz...“

Zum Frühlingsanfang am 23.03.2002 begann für den FC die Endphase der Saison mit den Knallern, die eigentlich keinerlei Gedankenspiele zulassen, sich noch irgendwie in der Liga zu retten. Erster Gegner dabei war der Deutsche Rekordmeister, Ort: Olympiastadion München. Erstaunlich viele Kölner bzw. FC-Fans waren hierzu angereist, man hatte fast den Eindruck, als wollten viele noch mal die unattraktive Betonschüssel sehen, ehe sie irgendwann nach Rückkehr des FC in die Beletage wieder ein Auswärtsspiel des FC bei den Bayern in der Allianz-Arena verfolgen werden. So waren es sicher 3-4.000, die dem FC an diesem kalten windigen SA in München die Daumen drückten.
Darunter waren von DTWK: Martin Otze König, Ralf WR Thies mit Bruder Andy, Bert Forest Wald, Daniel Präsi Ott, Marco Lind, Rainer Mendel, Rüdiger Demus.

Der Ber(t)ichterstatter - war hierzu wiederum mit Ranger-Eddy per ICE angereist, nachdem wir tags zuvor noch das 1. Play-Off-Viertelfinalspiel der Haie in Krefeld (2:1-Sieg n.P.) verfolgt hatten und in der Nacht nur knapp 3 h geschlafen hatten. Man könnte die Entscheidung pro ICE angesichts der sich im späteren Verlauf des Abends ankündigenden Wetterkapriolen (dichtes Schneetreiben) als (Dietrich) Weise bezeichnen... Von der An- und Abreise der anderen DTWKler mit den Bayern-Kings und Afroman (!) berichten wir in der kommenden Woche noch mit einem gesondertem Nachbericht von King Otze und einigen Schnappschüssen!

Wie in den Vorjahren nahmen wir unseren Platz oberhalb der Sitzplätze in der Nordkurve der längst nicht ausverkauften Olympiaschüssel (44.000 ZS) direkt neben der Waffelbude ein, von wo man einen ungehinderten Blick auf´s Spielfeld hat. Zwar sitzt man dort sehr weit oben und die Spieler erscheinen einem so groß wie Lego-Männchen, jedoch sind diese Plätze allemal mit besserer Sicht ausgestattet als die Rolli-Plätze im Innenraum vor der Haupttribüne, wo man hinter Trainerbänken, Presse-Fritzen, Ersatzspielern, Fotografen und Kameraleuten kaum den Durchblick behält und das halbe Spielfeld nicht sieht.

Nach dem Sieg gegen Hansa nahm FF nur eine Änderung vor: Er wählte mit Moses Sichone, der zum 1. Mal seit Monaten wieder von Beginn an spielte, für Markus Kreuz die defensivere Variante und entschied sich für folgende Elf:

Pröll; Cullmann, Song, Cichon, Sichone; Balitsch, Lottner, Voigt; Scherz, Kurth, Springer

In der 2. HZ kam noch Jens Keller für den bereits verwarnten (5. Gelbe) Culli ins Spiel.

Das Spiel begann mit einem Hallo-Wach-Effekt für den FC, als Jens Jeremies nach einer Flanke den Ball per Kopf an die Latte des Gehäuses von Markus Pröll setzte (7. Min.). Danach spielte in HZ 1 eigentlich nur noch der FC. Und hätten die „Königlichen“ (weißes Trikot, weiße Hose, weiße Stutzen) nicht das Unvermögen aus den vergangenen 27 Spielen mitgebracht, sie hätten zur Pause „4:0 führen können“ (Zitat Markus Pröll nach dem Spiel). Zahlreichen Chancen, teilweise wirklich hochkarätig durch Scherzi, Kurthi oder Alex Voigt wurden mitunter leichtfertig vergeben.

Nach der Pause erspielte sich der FC weitere Riesenchancen, u.a. traf Culli nach schöner Einzelleistung von Alex Voigt nur die Unterkante der Latte. Und wie es immer kommt, wenn man seine Torchancen in dieser Fülle verschwendet, vor allem wenn man gegen Bayern München spielt, dann klingelt es auf der anderen Seite: Kopfballvorlage von Stefan Effenberg auf Giovane Elber, der windet sich um Rigobert Song und haut den Ball aus knapp 18 m mit 106 km/h in den Torwinkel – 1:0 für den Rekordmeister (64. Min.).

Nun befürchtete natürlich jeder FC-Fan, dass der Tabellenletzte einbrechen würde, doch man wurde erstaunlicherweise eines Besseren belehrt. Die Mannschaft schien seit der 2. HZ des Hansa-Spiels wirklich wieder zu einer Einheit mit Charakter geworden zu sein und kämpfte mit Leidenschaft um ihren weiteren Ligaverbleib. So folgten weitere gute Möglichkeiten, dem Spiel doch noch eine Wendung zu geben, doch auch diese wurden kläglich (Chr. Springer) vergeben.

Als dann noch der schwache Schiri Gagelmann nach einer Schwalbe von Roque Santa Claus auf Elfmeter für Bayern und gelbe Karte für Moses Sichone entschied, wurde mal wieder klar, wie viel Kredit der FC in der 1. Bundesliga in den letzen Jahren eingebüßt hatte... 2:0 durch Hasan Salihamidzic (83. Min.).

Das dritte Tor der Bayern erneut durch Giovane Elber per Kopf, setzte dem Spiel und seinem Resultat, welches „ein Witz ist“ (Zitat Oliver Kahn nach dem Spiel), noch die Krone auf. Aber wat willste maache...?

Keineswegs enttäuscht, denn die Mannschaft hatte alles gegeben und dieses Ergebnis nicht verdient gehabt, zogen wir ab aus dem Olympic-Ground – vielleicht zum letzten Mal... Der Abstieg liegt nicht in dem heutigen Spiel begründet, sondern in den dürftigen Vorstellungen im Herbst 2001 und im Februar/Anfang März 2002.

Per ICE ging es wieder heimwärts, wo wir gg. 23 Uhr wieder die HAImat erreichten, pünktlich zum Aktuellen Sport-Studio. Denn am nächsten Tag sollte schon der nächste sportliche Höhepunkt dieses Wochenendes anstehen...

Fazit: Das Motto eines Fans des FC St.Pauli („Es ist egal, wann meine Mannschaft spielt, wo meine Mannschaft spielt und wie meine Mannschaft spielt! Hauptsache sie spielt!“) wird auch so langsam wieder zum Motto der FC-Fans. Mit der 2. HZ gegen Hansa und den 90 Minuten in München wurde einiger Kredit bei den Fans zurückgewonnen und so mancher freut sich sogar darauf, nächstes Jahr mal nicht mehr in München antreten zu müssen, denn dort gibt´s eh nix zu holen. Mir geht´s auch so, denn die Haie holen bei den Retorten ja auch nix! – Hurra, wir war´n in Österreich!
 


 
 
 

FC – FC Hansa Rostock 4:2 (0:2)
Das Wunder von Müngersdorf!
Unglaublich! FC dreht 2-Tore-Rückstand nach desolater 1. HZ











Eine geniale Wochenendplanung hatten der Präsident und ich sowie Ranger-Eddy wieder dazu veranlasst, bereits freitags anzureisen, denn an jenem FR (15.03.2002) erwarteten die Kölner Haie vor ausverkaufter Kulisse in der Kölnarena (18.595 Zuschauer – Europarekord!) zum rheinischen Derby die Dusselkaffer EG. Nach einem grandiosen wie hochverdienten 4:0-Triumph zog es uns noch auf einige Kölsch in eine gemütliche Kneipe, ehe wir einmal mehr im ETAP-Hotel in Köln-Marsdorf nächtigten.

Am SA morgen ging es zunächst zum mittlerweile traditionellen Frühstück ins „Maxus“, später dann noch mal zur Geschäftstelle der Haie, um meine Dauerkarten für die anstehenden Play-Offs (ohne Dusselkaff) frei schalten zu lassen, ehe es uns nach Müngersdorf zog. Daniel zog es vor, mit Jenny und Olli noch ein Kölsch zu konsumieren, ich enterte früh den Innenraum in der Gewissheit, dass der Abend zuvor mein einziger (sportlicher) Wochenend-Höhepunkt bleiben sollte...

Naja, wie Recht ich zunächst behalten sollte, hatte ich mir in meinen kühnsten Alpträumen nicht erdenken lassen...

Im Vergleich zum demütigenden 1:5 in der VW-Stadt hatte FF diesmal die Mannschaft auf 4 Positionen umgestellt: Die desolaten LiLa-Fehleinkauf, Miro Baranek, Marco Reich sowie Käse-Zelli flogen aus der Anfangself, die beiden Letztgenannten sogar komplett aus dem Kader für dieses Spiel, dafür kamen Dirk Lottner (nach langer Verletzungspause), Markus Kurth, Markus Kreuz und Christian Springer zum Einsatz, so dass die Anfangself sich diesmal wie folgt präsentierte:

Pröll; Cullmann, Song, Cichon; Balitsch, Lottner, Voigt, Kreuz; Scherz, Kurth, Springer

Im 2. Spielabschnitt wurde noch Jens Keller für Christian Springer eingewechselt.

Das Spiel war keine 6 Minuten alt, da fühlten sich die anwesenden FC-Fans unter den 21.500 Zuschauern an die vergangenen Auftritte ihrer „Lieblinge“ erinnert, als es auch in schöner Regelmäßigkeit Gegentore in der Anfangsphase gab: Flanke von René Rydlewicz auf den Kopf von Magnus Arvidsson – der zuvor monatelang nicht getroffen hatte: 0:1!

Kurz zuvor hatte der FC bereits seinerseits die Chance zur Führung ausgelassen, als Hansa-Keeper Perry Bräutigam eine harmlose Hereingabe von Lotte fallen und beinahe ins Tor rutschen ließ. Naja, uns schwante nix gutes und viele bereuten mit Sicherheit bereits zu diesem Zeitpunkt ihr Kommen...

Erst Recht wurden diese darin bestätigt, als nach einem katastrophalen Missverständnis zwischen Rigobert Song und Markus Pröll wiederum der erfolglose Arvidsson mit einem Heber aus knapp 20 m das 0:2 erzielte (32. Min.). Bis zur Pause konnte der FC noch froh sein, nur so knapp zurückzuliegen.

Als der Schiri zum Pausentee bat, war die Meute so aufgebracht, dass die Spieler sich einem wahren Hagel von geworfenen Gegenständen aus der Nordkurve ausgesetzt sah, als sie den Platz in Richtung Kabine verließen. Die Reaktionen waren vergleichbar mit denen aus dem Hertha-Heimspiel oder dem Auswärtsspiel in Wolfsburg eine Woche zuvor.

Ich hatte glücklicherweise in der 1. HZ genügend Ablenkung durch reichlich SMS-Verkehr mit einer netten weiblichen „Lachenden Kölnarena“-Bekanntschaft, so dass ich von dieser fürchterlichen Halbzeit, welche wohl der Höhepunkt allen in dieser Saison da gewesenen war, nur das nötigste mitbekommen hatte...

Der Präsident kommentierte dieses Treiben kurz und trocken mit den Worten „Konzentriere Dich auf das Spiel und hör mer uff mit dem Weibskram!“ Nun ja...

In der 2. HZ schien dann eine völlig andere FC-Elf auf dem Platz zu stehen, anders kann ich mir das, was in den darauffolgenden 45 Minuten geschah, nicht erklären. Man hatte kaum die Plätze wieder eingenommen, da nahm Lotte einen Abpraller volley und haute ihn aus knapp 22 m ins linke Toreck zum 1:2 (46. Min.). Das Publikum nahm dieses Lebenszeichen des FC dankbar aber reserviert zur Kenntnis – ich ebenfalls.

Als nach weiteren 6 Minuten nach einer flachen Freistoßhereingabe Lotte´s Kurthi zum 2:2-Ausgleich abstaubte, wurde der Jubel schon größer, bei mir rief er noch immer keine Euphorie hervor, eher befiel mich das Erstaunen und die Frage, was denn hier abläuft.

Von nun an spielte nur noch eine Mannschaft: Der FC! Und man hatte den Eindruck, als seien die Uhren plötzlich um 12-18 Monate zurückgedreht worden, so agierten die Männer von Ewald Lienen, ääähm, von FF plötzlich und die Angriffsmaschinerie lief auf Hochtouren. Der „Kicker“ sollte später ein Chancenverhältnis von 13:5 zugunsten des FC zählen. Nach einem Pfostentreffer von Rigobert sowie weiteren Großchancen durch Kurthi & Co. tauchte plötzlich Scherze Matthes alleine vor Perry Bräutigam auf, der den Ball souverän mit der Hand klärte – nur dummerweise außerhalb des Strafraumes, was Schiri Hellmut Krug keine andere Möglichkeit ließ, als den Hansa-Keeper des Feldes zu verweisen (69. Min.). An dessen Stelle rückte nun ein gewisser Daniel Klewer in seinem 1. Bundesligaspiel. Ein ähnliches Missgeschick in einem Spiel gegen den FC war Perry vor 5 Jahren in Rostock bereits nach 4 Spielminuten unterlaufen. Damals wurde Ersatzkeeper (!!!) Martin Pieckenhagen eingewechselt und das Spiel endete 0:0.

Nun ja, der Herr Klewer war noch keine 10 Minuten auf dem Feld, da klingelte es bereits hinter ihm und der FC hatte das Spiel gedreht: Hanno Balitsch hatte sich auf der rechten Außenbahn schön durchgesetzt und seine Hereingabe versenkte der zuletzt unterirdisch spielende Christian Springer im Netz (76. Min.).

Und der FC spielte weiter und janz Müngersdorf wor e Poppespill... Ich auch! Was war hier bloß geschehen? War Johann Mühlegg zur Pause in der FC-Kabine erschienen? Oder Dieter Baumann? Oder war es gar Diego Maradona? Was hatte diese tote Mannschaft plötzlich so aufgeputscht???

Von Hansa kam in dieser Phase gar nichts mehr. Auch die mitgereisten Fans, die sich in der 1. HZ noch in der Art geäußert hatten, dass sich FF an seiner alten Wirkungsstätte nicht allzu großer Beliebtheit erfreuen kann („Nie mehr Friedhelm Funkel, nie mehr, nie mehr...“), sie waren verstummt!

Eigentlich deutete zu in dieser Phase nichts mehr darauf hin, dass das FC-Wunder (u.a. 16 Saisontore – jetzt 1 mehr als Tasmania Berlin; 3 Tore in einem Spiel – gab es in dieser Saison noch nie, zumindest nicht auf Seiten des FC; 3:2 nach 0:2...) noch ein Ende nehmen sollte. Dann kam die Einwechslung von Jens Keller – und man spürte im weiten Halbrund, wie die Angst die Kehlen zuschnürte...

Aber auch dieses Handicap überstand das Starensemble des FC schadlos und erzielte sogar noch in Person von Scherze Matthes den 4. Treffer zum 4:2-Endstand (90. Min.). Das Müngersdorfer Stadion glich einem Tollhaus – zumindest im Vergleich zu den vergangenen 6 Monaten seit dem letzten Heimsieg gegen den HSV (09.09.2001)! Wildfremde Menschen lagen sich weinend vor Glück in den Armen...

„Halten Sie mich für verrückt, halten Sie mich für übergeschnappt, aber ich glaube, auch Fußballlaien sollten ein Herz haben!“ – Ein großes Zitat des unvergessenen Herbert Zimmermann (ironischerweise ein Namensvetter eines großen FC-Veteranen) aus dem WM-Finale Anno 1954 kam mir in den Sinn, als eine totgesagte Deutsche Elf ebenfalls einen 0:2-Rückstand noch in einen Sieg ummünzte! Damals war es das Wunder von Bern – ist es heute das Wunder von Müngersdorf?

Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass mich dieses Erlebnis nicht bewegt hätte beim Verlassen des Stadions! Erst Recht, als ein aufgewühlter Dirk Lottner mit tränenerstickter Stimme die Worte „Was hier in den letzten Wochen abgegangen ist, ist einigen nicht scheißegal...“ ins Mikro sprach und dieses sogleich fallen ließ! In diesem Moment und im weiteren Verlauf des Abends, als ich an den zurückliegenden Nachmittag zurückdachte, bekam ich ein ums andere Mal noch feuchte Augen und fragte mich mehr als einmal, wieso diese Mannschaft, die ja wohl zweifelsohne noch eine solche ist, nicht früher angefangen hatte, in dieser Art und Weise gegen den Abstieg zu kämpfen! Der sich andeutende Abstieg hätte ohne Zweifel verhindert werden können!

Nach dem Spiel begaben Daniel und ich uns zu unseren Autos und fuhren noch mal eine Runde über die Severinsbrücke („Oh wie ist das schön...!“), ehe wir in heimatliche Gefilde zurückkehrten.

Fazit: Ein unvergessliches Wochenende mit überraschendem Ausgang! Leider wird dieses viel zu spät erschienene Lebenszeichen des FC wohl nicht mehr reichen, um die Klasse zu erhalten! Schade schade... Naja, vielleicht geschieht ja nächste Woche ein Wunder (Teil II) in München.
 


 
 

VfL Wolfsburg – FC 5:1 (3:1)
Außer Seesen nix gewesen (Teil II)! – FC im Sturzflug nach unten














Das Sandwich der Haie-Spiele (freitags bei den Eisbären Ber[t]lin – 5:3 HAImsieg, sonntags gegen Moskitos Essen – 5:2 HAImsieg) sah am SA, den 09.03.2002, einen letzten Trip ins VfL-Stadion zu Wolfsburg vor. Zu diesem Spiel reiste ich mit Ranger Edgar an, mit dem ich bereits tags zuvor nach Ber(t)lin gereist war und dort nach dem HAImsieg und einer wahren Odyssee unsere neue Stammkneipe „Zum kölschen Römer“ am S-Bahnhof Friedrichstraße besucht und dort einige Stangen konsumiert hatte, um danach im ETAP-Hotel Hennigsdorf zu nächtigen (€ 33,- / Nacht).

Die Anreise aus Ber(t)lin gestaltete sich unkompliziert und so waren wir bereits über 2 h vor dem Spiel am Stadion. Während Edgar mit Dirk, den wir dort trafen, noch eine örtliche Kneipe aufsuchte, machte ich mich auf den Weg ins innere der „Arena“, wo ich direkt den 1. Tiefschlag des Tages hinnehmen sollte...

Am Marathon-Tor angekommen, musste ich mir von den dort postierten Ordnungskräften sagen lassen, ich käme so nicht dort hinein! So? Wie so? Hatte ich einen Pickel in meinem Gesicht vergessen auszudrücken? Hatte ich in meiner Eile versehentlich einen Pillen- oder Ost-Holland-Schal übergestreift? Nein, ich hatte mich erdreistet, ohne Begleitperson anzurücken. Und ohne eine solche sollte ich nicht ins Stadion gelassen werden! Auf meine Bemerkung: „Das ist doch wohl ein ganz schlechter Witz!“, bekam ich die Antwort: „Wenn ihnen drinnen etwas passiert, muß ihnen doch jemand helfen!“ – Als ich auf meine Frage „Soll ich mir jetzt irgendwo auf der Straße eine Begleitperson suchen?“ ein zaghaftes Nicken erntete, merkte ich, dass bei diesen Wichtigtuern kein Land zu gewinnen war und verlangte nach einer höheren Stelle. Nachdem ich dieser erklärt hatte, dass ich behindert bin und nicht krank, dass ich dazu (fast) immer alleine die Rolli-Plätze begehe, dass ich niemanden brauche, der mir hilft (nachdem mich die Dame am Eingang 3x gefragt hatte: „Haben Sie niemanden, der sie schiebt!“ und zum 3. Mal die Antwort bekam: „Ich brauche niemanden, der mich schiebt!“) und nachdem ich den Damen und Herren erklärt hatte, dass ich derartiges noch bei keinem meiner unzähligen Besuche in nationalen wie internationalen Fußball- und Eishockey-Stätten erleben musste, schien der Ober-Fuzzi einzusehen, dass deren Bestimmung absoluter Mumpitz ist und ließ mich in die heiligen „Hallen“ hinein. Von der jungen Dame mit der „Empfangsliste“ am Eingang musste ich mir dann noch die Frage gefallen lassen, ob ich angemeldet sei. Natürlich war ich das nicht und ich hatte auch keine Eintrittskarte! Oh Mann, ob es auch kurzentschlossene Besucher eines Fußballspieles in Wolfsburg gibt oder welche, die von weit anreisen und von diesen, dort herrschenden, blödsinnigen Sitten nix wissen...? Naja, man war schließlich so „gnädig“ und ließ mich herein, auch ohne Karte! Überflüssig zu erwähnen, dass ich meine mitgebrachte Fahne (Holz, Durchmesser ca. 1,5 cm, Länge ca. 1,5 m) selbstverständlich auch erst nach viel „Bitten und Flehen“ mit hineinnehmen durfte, ich könnte ja jemanden damit verletzen im Innenraum. Im Ernst! Das haben die gesagt! Auf meine Frage, ob denn die Gefahr, jemanden mit einer Fahnenstange im Steh- oder Sitzplatzbereich mit viel höherer Zuschauerdichte zu verletzen, nicht etwas größer sei als im Innenraum, wussten die Schnelldenker auch keine Antwort und ließen mir meinen Stock, mit dem ich im folgenden Spiel jedoch nicht mehr viel anfangen können sollte...

Womit wir endlich beim sportlichen wären. Es waren, in der Hoffnung auf eine Besserung nach der hervorragenden Vorstellung beim Pokal-Halbfinale in LEV, an diesem regnerischen SA knapp 2.000 FC-Anhänger ins weit entfernte WOB gereist, darunter neben mir 2 weitere Rollis, die mit ähnlichen Widrigkeiten an ihrem Eingang zu kämpfen hatten und auf ihre Eintrittskarte keine Begleitperson mitnehmen können sollten – und dies am Ende doch durften... Plastik-Verein – Teil II

Im Vergleich zum Pokalspiel 4 Tage zuvor stellte FF die Mannschaft auf 2 Positionen um und brachte für Markus Kurth und Janosch Dziwior Marco Reich sowie Lilian Lasandes von Beginn an.

Der FC startete mit folgender Elf in sein 26. Saisonspiel:

Pröll; Cichon; Zellweger, Song, Cullmann; Balitsch, Voigt, Baranek; Scherz, Laslandes, Reich

Bereits in der 24. Spielminute nahm der Coach den völlig indisponierten Zelli vom Platz und brachte für ihn Markus Kreuz, in der 2. HZ wurde noch Christian Springer (für Scherze Matthes) eingewechselt.

Die letzten zu-spät-Kommer hatten kaum Platz genommen, da führten die Wölfe bereits mit 2:0! Wie im Hinspiel verschliefen die Kölschen den Spielbeginn völlig und lagen nach katastrophalen Abwehfehlern von Zelli und Song bereits früh fast aussichtslos in Rückstand. Torschützen waren Klimowicz (4. Min) und Rau (7. Min.). Als dann erneut Klimowicz nach einem Patzer in der Hintermannschaft des FC auf 3:0 erhöhte (18. Min.), da tobte der Mob im Gästeblock, wollte sich nicht länger verarschen lassen und hatte bereits früh „die Schnauze voll“! Der FC erzielte dann zwar bis zur Pause ebenfalls noch 3 Treffer durch Scherz, Reich und Kreuz, doch nur der letztgenannte (45. Min.) fand Anerkennung bei Schiri Sippel aus München und so ging es mit 3:1 für die Autostädter in die Kabine.

Nach der Pause bäumte der FC sich noch mal zaghaft auf, aber man hatte leider nie das Gefühl, dass diese Mannschaft, die sich bereits nach 7 Spielminuten aufgegeben zu haben schien, noch mal eine Wende herbeiführen könnte. Im Gästeblock herrschte nur noch blanke Ironie – „Oh wie ist das schön!“, „Hurra, hurra, der Absteiger ist da!“, „Cologne, Cologne, die Sch... vom Dom!“, „Wir steigen ab und ihr haut ab!“, „Wir fahren weit, wir saufen viel, und wir verlieren jedes Spiel...“, „Ihr habt krumme Beine, Tore schießt ihr keine, 1. FC Köln, ihr macht was euch gefällt!“... (to be continued)

Bleibt noch zu erwähnen, dass es natürlich nicht bei diesem „knappen“ Resultat blieb! Petrov (62. Min.) sowie Karhan (77. Min.) schraubten das Ergebnis nach erneuten Abwehrfehlern durch Culli & Co. noch in die Höhe, so dass der FC am Ende noch dankbar sein durfte, „nur“ mit 1:5 untergegangen zu sein.

Nach dem Spiel kam es dann zu dramatischen Szenen, die mich noch einige Zeit (emotional) beschäftigen sollten: Zunächst entblößten einige FC-Fans direkt nach dem Schlusspfiff ihre Hinterteile und drehten diese zum Spielfeld, dann war Thomas Cichon der Einzige, der den Weg zu den Fans (und sogar bis an den Zaun) fand und dabei Rotz und Wasser heulte! Beeindruckend und sehr schmerzhaft für jeden FC-Fan!

Naja, hatten einige Medien und Prominente nach dem anstrengenden Pokalspiel in der Gay-Arena noch mit einem Einbruch des FC gerechnet, so erfolgte dieser auch – aber nicht in der erwarteten Form! Denn wenn man bereits nach 18 Spielminuten mit 0:3 zurückliegt, dann hat das sicher nichts mit konditionellen Mängeln zu tun.

Nach dem ich den Ort des Schreckens (2000/01 - 0:6, 2001/02 - 1:5) verlassen hatte, machte ich mich mit Edgar ziemlich schnell auf die Autobahn, um nach einigen Zwischenstops (u.a. Seesen) zum tanken und essen erschöpft und müde unsere heimische Betten erreichen.

Fazit: Wolfsburg liegt zwar auf´m Weg von Ber(t)lin nachhause, aber dennoch sollten wir besser künftig den Abstecher sein lassen und direkt nachhause fahren, anstatt noch einmal die VW-Stadt zu einem FC-Auswärtsspiel zu besuchen! Obwohl: Wenn der FC so weiterkickt (nach dem Spiel waren es 9 P. Rückstand auf Platz 15), dann brauchen wir uns zu diesem Thema eh auf absehbare Zeit keine Gedanken mehr zu machen... Das Beste an diesem Tag war echt noch das Mahl auf dem Heimweg und die freien Autobahnen!

P.S.: Als ich in der Pause ob des ununterbrochenen Regens unseren Bankdrücker Markus Kurth höflich fragte, ob nicht er oder jemand anderes (der Zeugwart des FC Michael Lüken) mal ein paar Schirme für uns Rollstuhlfahrer aus dem Mannschaftsbus holen könnte, entgegnete er mir nur verständnislos und ziemlich arrogant, dass er da jetzt auch nicht hin könnte und Hr. Lüken in der Mannschaftskabine sei! Später kam dann auch nix mehr von ihm. Naja, ich sage dazu nur, dass Thomas Cichon höchst selbst auf der Stelle losgerannt wäre, wenn ich ihn darum gebeten hätte...
 


 
 

Brasil 04 Autobahnkreuz – FC 3:1 n.V.

„Ihr werdet nie Deutscher Meister!!!“















Am 05.03.2002 war es soweit: Der FC zum 1. Mal seit 7 Jahren wieder im Halbfinale des DFB-Pokals, dazu das große Derby in der Plastikstadt. Dieses Spiel war natürlich schon Wochen vorher ausverkauft (dieses Mal ausnahmsweise nicht ausverschenkt, wie bei anderen Bayer-Heimspielen in der Gay-Arena üblich) und so machte sich dank dem unermüdlichen Einsatz von DTWK-Ticketmanager Dennis CP Kingstone auch eine große DTwk-Delegation auf den Weg nach Pillentown. Meine Begleiter waren dabei nach holprigem Start – Limburg-Süd, Montabaur, ja wo treffen wir uns denn nun...? – El Presidente Daniel, CP Dennis, Otze und Tinchen („die Haiin“). Im anderen Auto ab LM fuhren „Der Hoheitliche“ Marco, Fudi Föller, Marco´s (Stief-)Daddy, Dieter sowie noch ein komischer Vogel, den vorher noch keiner gesehen hat. Vor Ort trafen wir dann noch Homepage-Initiator Jan K.

Ab dem McDonald´s Köln-Mülheim ging es für mich weiter mit meinem Innenraumkumpel Andreas, der mich in die Gay-Arena begleiten wollte. Hier sollte man sich auch nach dem Spiel wieder treffen und den Ranzen vollhauen.

Schon weit vor Spielbeginn war allen Anwesenden (Kölnern) klar, dass uns an diesem Abend mal wieder ein – nicht nur akustisches – Heimspiel in LEV erwarten sollte. So viele Kölner hat man seit Jahren nicht mehr in dem Schuppen gesehen/gehört! Sowohl subjektive als auch objektive Fernseh-Beobachter dieser Party bescheinigten den FC-Fans einen Super-Support. Von den Bayer-Angestellten war an diesem Abend nicht viel zu hören, die „Toten“ auf den beiden Tribünenseiten bewegten sich in etwa so intensiv wie die Pappkameraden auf dem Trainingsplatz des FC. Peinlich peinlich... („Haß auf Bayer...!“)

Allen anwesenden FC-Fans war an diesem Abend der derzeitige Tabellenstand in der Bundesliga völlig Schnuppe, ebenso der „Krieg“ gegen die eigene Mannschaft beim vorausgegangenen Heimspiel gegen die Hertha. Hier galt es, eine durch und durch verkorkste Saison mit dem Einzug ins DFB-Pokalfinale zu retten.

Hierzu hatte FF im Gegensatz zum Hertha-Spiel die Mannschaft auf 3 Positionen umgestellt: Alex Voigt, Janosch Dziwior und Markus Kurth spielten für Christian Springer, Andrew Sinkala sowie Georgi Donkov – der später noch von sich reden machen sollte...

Die Startelf sah daraufhin wie folgt aus:

Pröll; Song, Cichon, Cullman, Zellweger; Dziwior, Balitsch, Baranek, Voigt; Scherz, Kurth

In der 2. HZ kamen noch Georgi Donkov (66. Min. / für Matthias Scherz), Markus Kreuz (78. Min. / für Miro Baranek) sowie Lilian Laslandes nach verbüßter Rot-Sperre (80. Min. / für Janosch Dziwior) zum Einsatz.

Das Spiel begann so, wie es eigentlich jeder FC-Fan erhofft (und erwartet) hatte: Die Geißbock-Jünger kämpften leidenschaftlich um jeden Ball und um jeden Zentimeter Rasen. So hatten wir sie seit dem Spiel (und gleichzeitig seit dem letzten Sieg) in St. Pauli nicht mehr erlebt! Dabei ergaben sich auch (zwangsläufig) mehr Spielanteile als für die LEVis. Ich könnte mich immer wiederholen: Es wurde gekämpft, gegrätscht, gerannt – bis zum Umfallen! Das imponierte allen rot-weißen. Und das Stadion war auch akustisch fest in Kölner Hand! Lieblingsgesänge waren selbstverständlich „Ihr werdet nie Deutscher Meister!“ und „Hass auf Bayer...“! Wahnsinn, es hat an diesem Abend mal wieder so richtig Spaß gemacht, FC-Fan zu sein.

Nach torloser 1. HZ, in der doch der Tabellenführer die besseren Chancen besaß, ging es unter dem Jubel der FC-Fans in die Kabine. Nach dem Wechsel dasselbe Spiel: Die FC-Profis kämpften und die „Weltstars“ fanden kein Mittel gegen diesen FC. So musste erst ein Eigentor des unglücklichen Marc Zellweger herhalten, um in Rückstand zu geraten (59. Min.): Oliver Neuville hatte von rechts geflankt und anstatt den (ungefährlichen) Ball durchzulassen in die fangbereiten Arme von Markus Pröll grätschte „Zelli“ dazwischen und den Ball ins eigene Tor.

Für kurze Zeit bemerkte man eine gewisse Resignation in den Reihen der FC-Fans, war man sich doch bewusst, dass der FC in den vergangenen Wochen nach Rückständen regelmäßig eingebrochen war, doch die Tatsache, dass die Jungs da unten auf dem Rasen weiter bedingungslos fighteten und sich keineswegs den Rückstand anmerken ließen, sorgte bei den FC-Fans für die „Wiederauferstehung“! Auch als Georgi Donkov völlig zurecht nach einer absolut unnötigen Attacke gegen Michael Ballack vom direkt daneben stehenden Eunuchen Markus Merk den roten Karton unter die Nase gehalten bekam, wurden die Bemühungen von Fans und den verbliebenen 10 FC-Spielern nicht weniger intensiv, doch noch das Ticket zum Finale in Berlin zu buchen.

Und so kam, wie es sich alle FC-Fans erträumten: Schiri Merk zeigte 3 Minuten Nachspielzeit an und in der 2. Minute derselben erkämpfte sich der FC einen Eckstoß, der Markus Pröll veranlasste, schon jetzt mit in den gegnerischen Strafraum zu gehen. Die Hereingabe von Alex Voigt verlängerte Zelli und Rigobert Song köpfte den Ball ins Tor (90. Min.). Riesenjubel in der Gay-Arena und erst jetzt bemerkte man, wie viele Kölsche wirklich den Weg in die verbotene Stadt gefunden hatte! Jetzt war das Stadion ein einziges kölsches Tollhaus! Der Ausgleich war geschafft und der FC hatte sich in die Verlängerung gekämpft.

Nach 4 gespielten Minuten in der Verlängerung musste der FC eigentlich in Führung gehen: Markus Kreuz hatte sich auf der rechten Seite toll durchgesetzt, doch seine präzise Hereingabe schob LiLa in bester Donkov-Manier haarscharf am rechten Pfosten vorbei! Tausenden blieb der Torschrei vor Entsetzen im Halse stecken.

In der 100. Spielminute folgte dann der K.O. für die tapferen Kölschen. Nach einem feinen Spielzug nutzten die LEVis die komplette Breite des Spielfeldes (klar, Donkov fehlte ja...) und gingen durch einen Linksschuß von Boris Zivkovic erneut in Führung. Schade schade...

Der FC gab sich zwar danach noch immer nicht auf, aber man merkte der Mannschaft an, dass der bedingungslose Kampf an den Kräften gezehrt hatte. So erzielte Bernd Schneider nach einem kapitalen Abwehrfehler von Culli nach einem Alleingang sogar noch das 3:1 (114. Min.) – die Entscheidung!

Die 3 Bayer-Fans feierten sich danach etwas lauter als zuvor und die Kölsche Fan-Gemeinde feierte seine tapferen Helden („Wir sind stolz auf unser Team, halleluja!“) und wies die Pillen weiterhin auf ihre Chancenlosigkeit im Titelkampf der 1. Bundesliga hin...

Nach dem Schlusspfiff kam es einem vor, als hätte der FC das Finale in Berlin erreicht, denn die FC-Spieler wurden von ihren Anhängern mehr gefeiert als die Pillen von ihren sogenannten Fans! Schon erbärmlich dieses Publikum!

Es kam einem an diesem Abend so vor, als hätte eine Versöhnung der Spieler mit ihren Fans stattgefunden!

Nach dem Spiel trafen wir uns – wie gesagt – wieder in „Müllem“ am MCD, wo sich noch kurz gestärkt wurde, ehe es auf die restlichen Kilometer gen Heimat ging, auf der noch so manche Anekdote für spätere Touren entstand. U.a. beschlossen die Anwesenden, entgegen ihrem Vorhaben, den FC am kommenden Wochenende nach Wolfsburg zu begleiten, jedoch sollte ich am SA darauf alleine die DTwk-Fahnen hochhalten im VfL-Ground! Jaja, was interessiert mich mein Geschwätz von gestern...?

Hier noch eine kleine Zitaten-Sammlung des Abends in LEV:

"Hier,Dieter..., da iss ja in meinem Twingo mehr platz hinne drin!!!"

(Fudi auf dem mittleren Rückbanksitz im (vermeintlich) dicken Benz von D.
Molitor eingepfercht zwischen Abbi und Wolfgang...)

Ich kotz auf die A3"

(Daniel Ott im Gästebereich der Gay-Arena kurz vor einem Nervenzusammenbruch
aufgrund der kaum zu überbietenden Spannung.)

"Ei, Eisch hon gedocht, ihr wisst, wo das Stadion iss."

("Brain" Dieter auf Fudis Nachfrage nach ca. 30 minütiger Irrfahrt durch Leverkusen zwecks Stadion- und Parkplatzsuche, warum er nicht schon früher gesagt habe, das er auch eine sogenannte Navigator-"Emma" in seinem Benz hat. 

"Ist das da, wo die Stelzer-Brücke ist?"

(das lebende Navigationssystem Dennis Kingstone nichtswissend und mit trotzdem total überzeugendem Auftreten zu einem LEV-Ordner, der versuchte uns den Weg zum erhofften Presse-Parkplatz aufzeigen zu können, Stelzer-Brücke hatten wir vorher schon von einem andren Weg-Fuzzi aufgeschnappt)

"Baguette heißt auch Zauberstange"

(die wunderbare rote Zora Tina Pötz über den von Daniel als langsamstes franzözisches Baguette bezeichneten Wunderstürmer Laslandes) 

"Dann beiß ich in die stange"

(Martin - auf 180 - König kurz vor dem 1:1-Ausgleich in weiser Voraussicht auf eine Bude des oben bereits erwähnten Franzosen)

"Wer fährt mit nach Wolfsburg?"

(der Mann der kurzen und knappen Worte ,CP-Holiday, freudetrunken nach dem "Sieg" in Haberland. Tinchen und Präsi sprangen sofort per Handschlag auf den Vorschlag ein, der von Dennis bereits vor Verlassen der Leverkusener Stadtmauern wieder bereut wurde)

"HOB"

(Hass OFF Bayer, der wohl größte LEV-Hasser in Reihen von DTwk -Marco Kaiser- verenglischte seine 120-minuten-Parole)

"In Kölle hätten die Bäckereien anstatt Croissants nur noch Laslandes verkauft!" 

(Präsi träumend was passiert wäre, wenn LiLa in der 94. Minute genetzt hätte)

"Mer müsse noch uff dos KLAANE warte!"

(Dieter M. im MCD Gay-Arena zum aufbrechenden DTwk-Volk mit dem Hinweis,
die 1 1/2 Kopf größere Tina sei noch auf der Toi.)

"Ich habs: Silas!!!"

(Kultfanatiker Otze als Erkenner der Titelmelodie dieser Funky-Serie aus alten Kindertagen, die wie viele andere Kult-TV-Songs über die Lautsprecher in Daniels fahrender TV-Soap-Hitparade trällerten)

"Lauf Forest lauf!"

(King Otze lautstark Markus Kurth anfeuernd, der sich
ein aussichtsloses Laufduell mit Gegenspieler und Ball lieferte)

Ralf´s SMS während des Spiels: "Hochachtung an die Fans des 1.FC Köln, die man am Fernseher deutlicher hört, wie die Angestellte von Leverkusen über Verstärker & Anlage! Ihr seid die Stars! WR"

"Sollen die Pillen doch sehen wo sie pennen"

(Zitat Bert Wald, in Hinsicht auf seine bereits vor dem 1/2-Finale in Berlin gebuchten
Hotelzimmer für den 11.5, die er nun NICHTstornieren will)

Fazit: Der FC war sooo nah dran am Finale, doch am Ende fehlten die Kräfte (und Georgi Donkov!!!). Danke schön! – Den verbliebenen 10 tapferen Kämpfern bleibt zu sagen: Danke für diesen tollen Abend! Hättet Ihr nur immer so gespielt in dieser (Scheiß-)Saison...
 


 
 

FC – Hertha BSE Berlin 1:1

Ein Tor, ein Toooooooooooooooor!!
Nach 1.034 Minuten trifft Thommy Cichon mit seinem 1. Bundesligatreffer...

EAm vergangenen SA, dem 02.03.2002, war es endlich soweit. Der FC konnte gleich zwei Bestmarken in einem Spiel aufstellen: Würde man die ersten 6 Spielminuten torlos „überstehen“, dann hätte man endlich den 9 Jahre alten „Rekord“ des 1. FC Saarbrücken geknackt. Hielte man es dann noch bis zur 41. Spielminute ohne eigenen Treffer aus, dann hätte man es als erstes Bundesligateam geschafft, 1.000 Minuten torlos zu bleiben.

Zu diesem Anlaß hatte ich mir wieder ein ganz besonderes Wochenendprogramm zurecht gelegt... Nachdem ich bereits am FR in Iserlohn im Sauerland verweilte, um mir dort einmal mehr die Bestätigung abzuholen, daß ich wohl der erfolgloseste Fan der Welt bin (1:2-Niederlage der Haie), nächtigte ich in Wuppertal im ETAP (€ 35,-/Nacht), um von dort aus am SA früh in die Domstadt durchzustarten.

Zufällig traf ich dann noch im dichten Verkehr auf der Aachener Straße Sunny und den Emsländer, mit denen ich mich dann kurzschloss und, nachdem wir unsere Autos im Parkhaus am Stadion abgestellt hatten, gemeinsam mit ihnen per Tram in die Innenstadt düste, denn es war noch früh und ich hatte noch etwas vor... So machte ich noch ein paar Besorgungen und betrat dann mit gemischten Gefühlen die beeindruckendste Kathedrale der Welt, um dort eine letzte Kerze für den Klassenerhalt des FC aufzustellen! Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Ich glaube, das letzte Mal, als ich im Dom eine Kerze für den FC entzündete, war am 09.05.1998...

Nach dieser letzten Maßnahme zur Erhaltung des Klassenerhalts begab ich mich zum Neumarkt, um von dort wieder mit der „1“ zum Stadion zu fahren, da traf ich auf die Baker-Sisters! Welch ein Höhepunkt an diesem herrlichen Spätwintertag... Gemeinsam fuhren wir zum Stadion, an welchem wir uns dann schon wieder trennen mußten, da die Mädels nach Kölsch lechzten, ich aber endlich mal was (festes) frühstücken wollte. Nach einer Bratwurst ging es dann endlich los. Endlich wieder FC! Auf zum Rekord...

Ach ja, als ich die Treppe passierte, welche die Spieler hinabschreiten auf dem Weg von der Kabine auf den Platz, da kamen dort gerade unsere beiden Keeper Alex Bade und Markus Pröll herunter und als Markus mich sah, so kam es mir vor, drehte er um und flitzte die Treppe wieder hoch. Mein Ruf: „Markus, Du mußt doch nicht vor mir fortlaufen, ich tu Dir doch nix!“, rief bei Alex Bade Belustigung herbei. Markus war jedoch nicht vor mir geflüchtet, sondern hatte lediglich ob der tiefstehenden Sonne seine Kappe vergessen.

Kommen wir endlich zum wesentlichen: Das Spiel!

Friedhelm hatte die Mannschaft aufgrund von Alex Voigt´s Sperre (5. Gelbe) und den Eskapaden von Markus Kreuz und vom 3 Mio.-€-Mann (beide hatten einen Stammplatz auf der Tribüne) erneut auf einigen Positionen umstellen müssen: Ins Spiel kamen dafür Miro Baranek, Andrew Sinkala sowie Georgi Donkov (für Markus Kurth).

So sah die Anfangself wie folgt aus:

Pröll; Zellweger, Cichon, Song; Cullmann, Balitsch, Sinkala, Baranek, Springer; Scherz; Donkov

Ins Spiel kamen in der 2. HZ noch der wiedergenesene Christian Timm (59. / für Christian Springer) sowie Markus Kurth (64. / für Georgi Donkov).

Die Startelf (na eigentlich wars nur -aber immerhin- ne Startacht) von DTWK lautete dieses mal:

Angela Becker, Jennifer Becker, Christian Bulger, Rainer Mendel, Dieter Molitor, Daniel Ott, Daniela Pinkel, Bert Wald

Das Spiel war von Beginn an einmal mehr geprägt von Unzulänglichkeiten im Aufbauspiel des FC und von haarsträubenden Fehlpässen. Dies brachte das ohnehin gereizte Publikum noch mehr gegen das Team auf, und als sich die 6. Spielminute näherte, da wurde von 10 runtergezählt und nach Standing Ovations „für“ die Mannschaft erklangen „Und wir haben den Rekord!“-Gesänge! Wenn´s nicht so traurig wäre, man hätte sich köstlich darüber amüsiert.

Als dann in der 12. Spielminute Stefan Beinlich nach einem Eckstoß zum 0:1 einköpfte, da hatte der Großteil der 22.000 bereits mit dem Spiel abgeschlossen. Wer sollte bei uns denn schon ein Tor erzielen?

Nach 41 Spielminuten dasselbe Spiel: 10, 9, 8 .... 3, 2, 1, yeeeeeaaaah! „Tausend Minuten, wir haben tausend Minuten...!“ – Standing Ovations im weiten (Halb-)Rund des Müngersdorfer Stadions. Traurig traurig, daß es so weit kommen mußte! Als Schiri Albrecht die 1. HZ beendete, da mußte sich die Mannschaft auf dem Weg in die Kabine so einiges anhören, einige mußten sogar den Wurfgeschossen aus der Kurve ausweichen. Mein „guter Freund Albert“ (der „durchgeknallte Rolli“) stand danach kurz vor dem Stadionverbot, da er der Mannschaft auch noch mal kundtun wollte, was er von ihr hält, und dies vermutlich in nicht so freundlichem Ton (um es mal harmlos auszudrücken)! Auf jeden Fall bekam er danach vom Chef des Wachdienstes „Luchs“ sowie von Markus Nolte (Vorsitzender des FC-Fan-Projektes) noch mal die Grenzen aufgewiesen, und wurde für den Wiederholungsfall gewarnt...

Zur 2. HZ wurde die Mannschaft mit Pfiffen empfangen und im weiteren Spielverlauf eher mit Hohn und Spott bedacht als mit Anfeuerungsrufen und Gesängen unterstützt. Dazu gab es wieder die üblichen, in meinen letzten Ber(t)ichten ausgeführten Rufe...

Als schon keiner mehr damit rechnete und eher auf das 2. Tor der (an diesem Tag ebenso grottenschlechten) Hertha wartete, da geschah „ES“: Der FC erzielte ein Tor!!! Wahnsinn!!! Christian Timm hatte den Ball von rechts in den Strafraum gepasst und Thommy Cichon pfefferte den Ball aus ca. 14 m mit links ins rechte Eck (sein 1. Bundesligator!): Ausgleich und das Ende dieser unsäglichen Serie (1.034 Minuten seit dem 24.11.2001)!

Und was bereits viele erwartet hatten, als sie den Torerfolg herbeisehnten, trat ein: Der FC konnte plötzlich wieder Fußball spielen und war in der letzten Viertelstunde dem Siegtreffer sooo nah. Doch leider blieb es doch nur beim 1:1.

Da Cottbus (gegen Schalke) und Ost-Holland (gegen Bremen) gewonnen hatten, dazu Freiburg einen Punkt gegen LEV holte, beträgt der Rückstand auf Platz 15 seit SA abend um 17.15 Uhr satte 9 Punkte!

Nach dem Spiel gab es dann wenigstens keine Pfiffe mehr und Thommy Cichon wurde sogar für sein Tor gefeiert. Dennoch kein Grund für den Wachdienst „Luchs“, das Marathontor nicht dicht zu machen und uns Rollis mal wieder durch den Seitenausgang rauszulotsen. Dazu marschierten Security-Kräfte und Polizei auf, als wären die Amis auf der Suche nach Osama B.L. gerade in Köln einmarschiert! Naja, wer´s braucht... Am Marathontor an sich ging aber eigentlich außer ein paar Hohn- und Spottgesängen nichts besonderes ab.

Nachdem ich dann noch kurz auf den Präsidenten und Mrs. Baker jun. traf, machte ich mich auf den Heimweg, da an diesem Abend noch der 75. Geburtstag meiner Oma gefeiert wurde. Wie zu erwarten, marschierte ich dort unter großem Jubel ein... :-)

Fazit: Es war ein solch seltsames Gefühl, mal wieder ein Tor zu „bejubeln“. Man merkte irgendwie im ganzen Stadion, daß es keiner so recht glauben konnte oder wollte. Jedenfalls war der Jubel doch eher gepaart als Erstaunen und Ironie denn in grenzenloser Ausgelassenheit. Aber alle sind sich sicher: Jetzt geht´s aufwärts!!! Am DI wird in der Gay-Arena erstmal das Pokalfinale klar gemacht...
 

 

1. FC Nürnberg – FC 2:0 –
Nach 2 Minuten war alles vorbei! – Nur noch 5 Minuten bis zum „Rekord für die Ewigkeit“!

Einmal mehr machten wir uns guter Hoffnung (wieso eigentlich???) auf den Weg zu einem FC-(Auswärts-)Spiel! In 2 Autos fuhren Marco („Hoheitliche Worte“) Kaiser, sein Kumpel Robert (seit SA auch die „Burger King-Brüder“ genannt), SGE-Hopper Frank, Präsi Daniel und ich, in Wiesentheid an der A3 stieg noch Sandra – die „Schweinfurterin“ – zu, so waren wir komplett. Da die A3 an diesem Vormittag einmal mehr mit deftigen Staus aufwartete und die halbstündlichen Verkehrsmeldungen eher zu einem Horrorszenario á la FC 2001/02 mutierten, bewältigten wir einen Großteil der 283 km über Land, zunächst um „Aschebersch“ und dann ab Wiesentheid bis Nürnbersch! Absolut kraß, großer Überholsport... Nur Marco blieb immer schön brav hinter den Bundesstraßen-Kriechern! (grins... Sorry, aber dieser Seitenhieb musste noch sein!)

Nach knapp 3 ½ -stündiger Fahrt erreichten wir dann doch noch relativ zeitig das Frankenstadion und fanden einen genialen Parkplatz direkt vor den Stadiontoren an der neuen „Arena Nürnberg“ (zur Erklärung: Dort spielen die Nürnberg Ice-Tigers seit knapp 1 Jahr). Wie bereits auf den Anfahrtswegen wunderten wir uns bei unserer Ankunft am Stadion über die wenigen Leute, die unterwegs waren. Will denn in der Noris keiner seinen Verein unterstützen? Letztendlich waren es 25.100 Zuschauer, die an diesem nasskalten Tag den Weg ins Frankenstadion fanden, darunter knapp 2.000 Kölner, von denen ca. 550 mit dem eigens von der Mannschaft gecharterten und finanzierten Sonderzug angereist waren. Diese machten sich auch bereits weit vor dem Spiel lautstark bemerkbar. Man hatte fast den Eindruck, dass sie bereits ahnten, was da noch kommen sollte und dass sie so somit zumindest vor dem Spiel Grund zum feiern suchten.

Da auch unsere Fan-Club-Fahne mit auf Tour ging, wurde sie von Daniel & Marco super fernsehgerecht über der Anzeigetafel in der Südkurve platziert und fand laut WR und CP auch in den Vorberichten auf Premiere World angemessene Beachtung.

Kommen wir einmal mehr wieder zu dem, was in den letzten Wochen angesichts der Pleitenserie des FC in meinen Ber(t)ichten über FC-(Auswärts-)Touren immer mehr in den Hintergrund rückte: Das Spiel! Schließlich sind die Touren mittlerweile wesentlich interessanter geworden als das, was der FC da Woche für Woche auf den Rasen „zaubert“ (oder eher zaudert??)! Mehr darüber findet Ihr übrigens in den neuesten „Hoheitlichen Worten“ unseres Mitstreiters Marco.

Neu-FC-Coach Friedhelm Funkel hatte aufgrund von Christian Timm´s Verletzung und Rigobert Song´s Rückkehr erneut die Mannschaft auf zwei Positionen verändern müssen/dürfen. So kam zu Beginn folgende Elf zum Einsatz:

Pröll; Zellweger, Cichon, Song; Cullmann, Balitsch, Voigt, Springer; Scherz, Kurth, Kreuz

Später kamen noch Marco Reich (63. Min. / für Scherze Matthes) und Miro Baranek (63. Min. / für Alex Voigt) zum Einsatz, doch leider war das Spiel zu diesem Zeitpunkt schon fast nicht mehr zu drehen.

Und das kam so:

Knapp 100 Sekunden war das Spiel alt, als nach einem langen Ball aus der Nürnberger Hälfte Marc „Zelli“ Zellweger unter Gleichgewichtsstörungen litt und den Ball kapital unterlief, so dass Paulo Rink mit diesem alleine auf Markus Pröll im FC-Tor zulief und am an diesem Tage einmal mehr überragenden FC-Keeper scheiterte. Der Abpraller fiel jedoch genau auf den Fuß von Jeronimo Baretto, genannt „Cacao“, der seinerseits, von seinem Gegenspieler völlig im Stich gelassen, keine Mühe hatte, den Ball ins leere Tor zu schießen. Danke schön, das war´s schon, ehe das Spiel so richtig losgegangen war. Cacao präsentierte übrigens dieses Mal ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Jesus rettet“... Naja, soll sich jeder selbst seine Gedanken darüber machen!

Der FC danach wieder einmal total kopflos und nur Markus Pröll (Kommentar von „FC-Mobb“-Björn neben mir: „Jetzt hält der auch noch in jedem Spiel so überragend, dass er sich bei anderen Vereinen anbietet!“) war es zu verdanken, dass der FC nicht bereits nach 20 Spielminuten die Segel streichen konnte/musste! Er zeigte eine Klasse-Parade nach der anderen und bewahrte den FC vor schlimmerem. Klingt gerade so, als seien die „Clubberer“ haushoch überlegen gewesen, doch das schlimmste an diesem Spiel war, dass die Nürnberger grottenschlecht waren und an diesem Nachmittag vermutlich von jedem anderen Gegner eine Packung kassiert hätten, aber gegen den FC reicht es ja im Moment für jeden Gegner, wenn man nur ein Tor schießt, denn der FC schießt ja eh keins, egal wie viele Spielanteile er hat. Und am SA waren es nicht wenige. Aber an eine echte, zwingende Torchance des FC in diesem Spiel kann ich mich weiß Gott nicht erinnern!

So kam es, wie es kommen musste: In der 71. Minute lief ein Konter erneut über Paulo Rink (der für den FC ja nicht gut genug war...), der passte auf Cacao und der ließ die FC-Abwehrspieler wieder wie Statisten aussehen und erzielte unbedrängt das 2:0 für den FCN. Welch eine Armut in rot und weiß...

Über das Spiel bleibt nicht mehr viel zu erwähnen, jedoch möchte ich noch ein Wort zu den mitgereisten FC-Masochisten verlieren. In der 2. HZ gab es die mittlerweile schon selbstverständlichen „Wir ham die Schnauze voll!“ und „Wir sind Kölner und ihr nicht!“-Rufe, dazu gesellten sich später noch „...von der Elbe bis zur Isar, wir verlieren jedes Spiel!“ und zu schlechter Letzt noch „So ein Tag, so wunderschön wie heute.“ Tja, ohne Worte! Und die Spieler interessiert das alles einen Dreck! Einige erdreisteten sich nach dem Spiel sogar noch, in Richtung FC-Kurve zu gehen, wo sie bereits mit „Absteiger, Absteiger“-Rufen erwartet wurden. Allen voran Marco Reich – mit Hände klatschen und erhobenem Daumen... Lediglich Rigobert Song und Markus Pröll wurden gefeiert und das völlig zurecht! Rigo bot zwar an diesem Tag auch keine Weltklasse-Leistung wie beim Afrika-Cup, aber er trägt wohl mit am wenigsten Schuld an der Misere des FC.

Nach dem Spiel machte ich mich noch auf den Weg zum FC-Bus hinter der Haupttribüne, um einen Sitzstreik (lacht Ihr mal ruhig...) zu organisieren, doch außer Albert (O-Ton Umbro-Bruder Schuh: „Der durchgeknallte Rolli“, übrigens auch der Epeleptiker Albert, den DTWK-Mitgründerin Angi seinerseit beim Stuttgarter Kickers-Spiel krankenschwesterlich versorgt hat. Auch damals nach Sitzblockade am FC-Bus) hatte keiner Lust, den Herren Profis mal den Kopf zu waschen. Es kamen tatsächlich FC-Fans zum Bus und wollten Autogramme von den Versagern, während Albert und ich unserem Unmut gegenüber Zeugwart Lüken (o.k., der kann ja auch nix dafür) – Zitat Albert: „Fahr die Klamotten auf die Müllkippe, und die Mannschaft gleich mit!“ – und dem 3 Mio. €-Mann – Antwort Marco Reich (in nicht mehr zu übertreffender Arroganz!): „Haste das in der Zeitung gelesen oder was?“ – äußerten. Naja, als ich merkte, dass die unsere Wut eh nicht interessiert – Jörg Reeb beachtete uns erst gar nicht – und dass die anderen FC-Fans sich nur über Albert´s Theater amüsierten (wie vermutlich auch M.R.), wurde es mir zu blöd und sowieso zu kalt und ich machte mich auf zu meinem warmen Auto (WEBASTO!!!), wo ich bereits von meinen Mitfahrern erwartet wurde. So ging es im Schneesturm durch Nürnberg zurück auf die Autobahn, die dann noch mal kurz vor unserem Abendessen durch einen weiteren Schneesturm in eine wunderschöne Winterlandschaft verwandelt wurde. Am Autohof Geiselwind nahmen wir dann endlich die verdiente warme Mahlzeit zu uns und diskutierten nochmals über den tiefen Fall des 1.FC Köln.

Danach war die A3 wieder frei und problemlos befahrbar, so dass wir zu später Stunde noch im Irish Pub in LM einlaufen konnten, wo uns der Rest der DTwk-Delegation (Ralf, Andy, CP) sowie die DTwk-Freunde/innen Miri, Tina, Sabrina und Kempes erwarteten. So fand der Abend wenigstens dort noch einen gelungenen Abschluß und als ich dann so gegen 2 Uhr im Be(r)tt lag, erinnerte ich mich vielmehr an die Erlebnisse in den Stunden außerhalb der Frankenarena als an die wieder einmal erbärmliche Vorstellung der „Geißbock-auf-der-Brust-spazieren-Träger“, die mit jetzt 959 torlosen Minuten sicher keine Mühe haben werden, am kommenden SA gegen die Hertha mit einer torlosen 1. HZ die 1.000er-Grenze zu übertreffen und Saarbrücken´s scheinbaren Rekord für die Ewigkeit auszulöschen...

Fazit: „Adi“ Preißler´s legendärerer Ausspruch „Wichtig is auf´m Platz!“ kann auf unsere FC-Touren längst nicht mehr angewandt werden! Denke ich an den vergangenen SA und stelle mir den gesamten Tag ohne dass Drumherum vor, sprich nur die 90 Minuten im Stadion, dann kriege ich Depris! Das wäre ein trauriger SA geworden... Eigentlich schade, dass man sich mittlerweile dran gewöhnt zu haben schein! Ich schaue schon Woche für Woche die Ber(t)ichterstattung im DSF und die Tabellen der RL-Nord und –Süd an und suche mir schon mal meine „Lieblingsgegner“ für nächstes Jahr aus... Burghausen wir kommen!!!
 
 

 

FC- Werder Bremen 0:0 –
Erneute Nullnummer in Müngersdorf – mittlerweile 869 torlose Minuten...

Zu seinem vorletzten Sonntags-Heimspiel in dieser (Erstliga-)Saison erwartete der FC am 17.02.2002 die Mannschaft der Hinrunde – den SV Werder Bremen. Im Hinspiel holte der FC ein 1:1 an der Weser und nach 6 Spielen bei je 2 Siegen, 2 Remis und 2 Niederlagen ahnten wir noch nicht, was die Saison noch alles für uns bereit halten sollte...

Dieses Mal war ich wieder alleine mit dem Präsidenten über die A3 in die Domstadt gehuscht, da wir früh in Köln sein wollten. So hatten wir noch die Zeit, in einer netten Kneipe namens „Kurkölner“ (zu empfehlen: Berrenrather Straße 266) in der Nähe des Geißbockheimes etwas essen zu gehen. Auf dem Weg zum Stadion schauten wir noch kurz bei unserer Köln-Korrespondentin Angi rein. Im Stadion waren dann von DTWK noch Jenny, Dennis und Rainer Mendel, sodass wir dieses mal recht dünn vertreten waren.

Mit ungutem Gefühl betraten wir die Müngersdorfer Arena – ist immer noch ein seltsames Gefühl, den Innenraum zu betreten und freien Blick auf die Jahnwiesen zu haben. Oh Südkurv´, do fäähls´ mir sooo!!

Obwohl die Mannschaft zuletzt alles andere als überzeugt hatte, fanden sich bei herrlichem Wetter erneut 26.000 Zuschauer in der Baustelle Müngersdorf ein, und diese empfingen die Spieler beim Einlauf zum aufwärmen sehr freundlich und mit viel Applaus. Auch dem neuen FC-Trainer Friedhelm Funkel wurde ein warmer Empfang bereitet, auch wenn in SAT.1 von lautstarken Christoph Daum-Rufen und –Gesängen berichtet wurde, von denen ich vor Ort jedoch nichts mitbekam.

Friedhelm Funkel hatte die Mannschaft im Vergleich zum HSV-Debakel, als diese noch von Christoph John betreut wurde, gleich auf 5 Positionen umgestellt: 
Für Moses Sichone, Jörg Reeb (beide Bank) sowie die gesperrten Miro Baranek, Scherze Matthes (5. Gelbe) und Lilian Laslandes (Rote Karte) kamen Casten Cullmann, Alex Voigt, Markus Kurth, Christian Timm sowie überraschenderweise Georgi Donkov zum Einsatz. Verzichten musste der FC außerdem auf Dirk Lottner (Bronchitis) und Jens Keller (Magen-Darm-Beschwerden) sowie unerwarteterweise noch auf Rigobert Song, der nicht rechtzeitig von den Feierlichkeiten aus Kamerun nach Köln zurückgekehrt war.

So sah die Anfangself dann wie folgt aus:

Pröll; Zellweger, Cichon, Cullmann; Balitsch, Voigt, Springer, Kreuz; Timm, Kurth, Donkov

In der 2. HZ nahm Friedhelm Funkel nur einen Wechsel vor und brachte Marco Reich für Georgi Donkov ins Spiel (73. Min.).

Der FC ging zu Spielbeginn bemüht nach vorne, doch war in der Offensive stets die Angst und die Unsicherheit nach 779 torlosen Minuten und Tabellenplatz 18 zu spüren. So kam man in Halbzeit 1 zu ein paar guten Möglichkeiten, zwingendes war aber nicht dabei. Viel zu oft wurde freistehend, wenn man auf´s Tor hätte schießen können, der Ball noch mal unnötig abgespielt, woran man die gesamte Unsicherheit in der Mannschaft erkennt – jeder schiebt die Verantwortung weiter und keiner traut sich was zu. Dazu war das Spiel des FC durch unzählige haarsträubende wie fahrlässige Fehlpässe gekennzeichnet.

Zu Beginn der 2. HZ erhöhte der FC den Druck auf das Bremer Tor und kam innerhalb kürzester Zeit zu einigen hochkarätigen Torchancen (Kurth, Donkov), die jedoch allesamt beinahe kläglich vergeben wurden. Als dann noch der Bremer Holger Wehlage nach einem rüden Foul an Alex Voigt die rote Karte sah, glaubte oder hoffte man im weiten (Halb-)Rund darauf, dass der FC nun noch mehr Übergewicht bekommen würde. Doch wie es so oft ist, verkrampft die Mannschaft, welche in Überzahl spielt plötzlich, und die Bremer kamen auf einmal wieder besser ins Spiel und hatten noch einige gute Chancen. Die dickste darunter besaß Ailton, der freistehend am Tor vorbei schoß und dem FC dann doch noch den einen Punkt ließ. Auf FC-Seite hatte noch Alex Voigt eine Riesenchance zum Siegtreffer, welche er aber ebenso kläglich vergab.

So blieb es beim alles in allem enttäuschenden und unbefriedigenden 0:0-Unentschieden, der dritten Nullnummer in den letzten 4 Heimspielen, der FC somit zuhause seit nunmehr 5 Spielen ohne Torerfolg. Da im Parallelspiel Energie Cottbus 3:0 gegen Hansa Rostock gewann, hat der FC mittlerweile 8 Punkte Rückstand auf den rettenden 15. Platz. 2. Liga, wir nähern uns Dir unaufhörlich!?!?

Nach dem Spiel ging es dann recht zügig mit Daniel wieder nachhause, so dass man angesichts dessen, dass wir beide tags darauf arbeiten mussten, nicht allzu spät die Heimat erreichte. Ein alles in allem unspektakulärer FC-Ausflug...

Fazit: Der kämpferische Einsatz (können wir das nicht erwarten?) und die spielerischen Elemente lassen auf bessere Zeiten hoffen, dass der FC sich die winzige Chance erhält, doch noch den Klassenerhalt zu schaffen. Dieses Spiel war auf alle Fälle kein Vergleich zu den letzten Auftritten in Ost-Holland und Hamburg. Doch wie soll man Selbstvertrauen bekommen, wenn man keine Tore schießt? Es wäre gerade in diesem Spiel sooo wichtig gewesen! Nun folgt das nächste Endspiel in Nürnberg...
 

 

HSV – FC 4:0 – Außer Seesen nix gewesen: 
FC total kaputt – nun seit 779 Min. ohne Torerfolg!

























Da mir an diesem (Karnevals-)Wochenende absolut nicht nach feiern zumute war, was wohl auch indirekt mit der derzeitigen Situation um den FC zu tun hatte, beschloß ich, das Karnevalswochenende zuhause zu verbringen und von dort aus am Sonntag nach Hamburg durchzustarten. Hierzu hatte sich noch kurzfristig Dominik „Voigt“ als Begleitung angemeldet – und aus dem fernen Finnland teilte mir Heimkehrer Dirk noch mit, dass er gerne auf dem Heimweg von HH mein Großraumtaxi in Anspruch nehmen würde. So waren wir komplett.

Nachdem ich Dominik am Wiesbadener HBF aufgesammelt hatte, ging es schnurstracks nach HH mit zwei kurzen Zwischenstopps in Homberg/Ohm zum tanken, wobei wir feststellten, dass es in dem niedergebrannten „Burger King“ nebenan wohl einem Kunden nicht geschmeckt hatte (was auf der Weiterfahrt unseren Blick künftig auf jeden BK auf dem Weg nach HH lenkte...) sowie an der Autobahnraststätte Seesen zum ... Naja, Ihr wisst schon! Kölsch war keins dabei!!!

In HH-City luden wir an der Reeperbahn vor dem (Stunden???-)Hotel Stern noch Dirk auf, ehe wir zur Bonsai-Kommerz-Arena weiterfuhren. Dort einen genialen Parker gefunden ging es an die Kassen, um die bestellten Tickets abzuholen. Und hinein in die T-Online-Arena...

Es hatten sich einige Kölner eingefunden, jedoch bei weitem nicht so viele wie am vergangenen Ostersonntag 2001, was wohl neben dem Karneval auch oder vor allem an der sportlichen Situation unseres Herzensvereins gelegen haben mag. Einige bekannte Gesichter traf man dennoch und das Hauptthema war die Trainerfrage. Und erstaunlicherweise waren einige sogar recht zuversichtlich, was den Spielausgang betraf! Ob das nur an der Menge der auf dem Weg nach HH konsumierten Kölsche (ist das der Plural von Obergärigem??) lag oder an der Tatsache, dass die FC-Elf aufgrund von Sperren, Verletzungen und der Rückkehr der Afrikaner (bis auf Rigobert) auf 6 Positionen verändert sein sollte, womit wir beim sportlichen Teil meines Ber(t)ichtes angekommen sind:

Im Vergleich zu der Pleite auf dem B(r)ökelberg flogen folgende Spieler aus der Mannschaft: Lotte, Jens Keller (beide Gelbsperre), Timmi (verletzt), Kurthi, Alex Voigt und Culli (gar nicht erst im Kader)! Dafür waren in der Anfangself zu finden: Scherze Matthes, Miro Baranek, Moses Sichone, Markus Kreuz, Thommy Cichon und Christian Springer. Aber ich nehme nicht viel vorweg, wenn ich verrate, dass auch diese Jungs keine Besserung brachten. Diesmal sahen dann Miro Baranek und Scherze Matthes ihre 5. Gelbe und fehlen am kommenden SO gegen Werder Bremen.

Interimscoach John brachte also von Beginn an:

Pröll; Zellweger, Cichon, Sichone; Reeb, Balitsch, Baranek, Springer; Scherz, Laslandes, Kreuz

In der 2. HZ kamen noch Efangelos Nessou (60. / für Scherz), Marco Reich (74. / für Kreuz) und Alex Voigt (74. / für Reeb) ins Spiel, ohne diesem noch eine Wende zum Guten geben zu können.

Das Spiel begann gleich so, wie das Ost-Holland-Spiel aufgehört hatte: Der HSV stürmte drauf los und der FC befand sich direkt in der Defensive, ohne sich auch nur annähernd befreien zu können. Hatte man bei einem Lattenkopfball von Sergej Barbarez und weiteren Großchancen von Romeo & Co. noch mit Glück und Geschick die ersten 30 Spielminuten ohne Gegentor überstanden, so nahm in der 34. Min. das Elend des Abends endgültig seinen Lauf: Nach einem (unberechtigten) Eckstoß durch Bernd Hollerbach köpfte Milan Fukal unbedrängt und unhaltbar für Markus Pröll zum 1:0 ein. Danach musste man sich weiterem Druck des HSV erwehren, so dass es „nur“ mit 1:0 in die Pause ging.

Nach dem Pause dasselbe Bild: Der HSV rannte an, der FC verteidigte mit Mann und Maus. Aber Halt! Der FC schoß ein Tor: Paß von Miro Baranek in die Tiefe und LiLa stolperte sich irgendwie an Martin Pieckenhagen vorbei und schoß den Ball ins leere HSV-Tor! Doch schon sein nicht vorhandener Jubelsturm ließ böses erahnen: Schiri Meyer hatte auf Abseitsstellung entschieden – krasse Fehlentscheidung! Oh weh, wenn man mal unten steht...

Und weiter ging´s in Richtung Markus Pröll. Großchancen fast im Minutentakt. Und als nach einem Konter über Barbarez dieser den Ball auf seinen mitgelaufenen Mitspieler querlegen wollte und Moses Sichone diesen unglücklich ins eigene Tor grätschte, da hatte er dem ganzen FC-Elend die Krone aufgesetzt - 2:0 (63. Min.).

Kurz darauf Eckstoß für den HSV, Kopfball Fukal, Glanzparade Pröll, Nach“schuß“ per Kopf von Barbarez ins Tor – 3:0 (67. Min).

Als dann Romeo in der 83. Minute noch das 4. Hamburger Tor erzielte, da wurde aus dem anfänglichen Hohn und Spott der mitgereisten FC-Fans nur noch Wut und Enttäuschung auf die Spieler – Stichwort „Wir ham die Schnauze voll!“ – „Wir sind Kölner und ihr nicht!“.

Nach der Erlösung in Form des Schlusspfiffes kamen dann auch nur eine Handvoll FC-Spieler zu den Fans, welche diese mit Pfiffen wieder fortjagten. Lediglich der wirklich bedauernswerte Markus Pröll, der noch Minuten nach dem Abpfiff wie paralysiert in seinem 5 m-Raum Stand, wurde gefeiert und bejubelt, als er in die Fan-Kurve kam! Bezeichnend...

Auch mir entwich das eine oder andere (Abstiegs-)Tränchen! L

Nachdem ich mich aus dem Stadion „geschleppt“ hatte und mit Dirk und Dominik im Auto saß, war die ersten Minuten erst mal Funkstille und Schweigen ob des soeben erlebten angesagt! Doch im Laufe der folgenden 600 km tauten wir doch etwas auf und lenkten uns mit Dirk´s Erlebnisbericht aus Finnland sowie Geschichten aus besseren FC-Zeiten ab. Pause machten wir lediglich wieder in Seesen, Ihr wisst schon, zum ...! Zumindest bei Dirk war´s Gerstensaft! J

Nachdem ich dann Dirk noch über Stock und Stein nachhause gebracht hatte und Dominik wieder zum WI-HBF (fährt da um diese Zeit überhaupt ein Zug ab?), war ich um 3 Uhr zuhause – und ziemlich am Ende! Und das ohne Karneval...

Fazit: So steuert der FC schnurstracks auf den sportlichen Super-GAU zu. Inhalt einer SMS meinerseits nach dem Spiel an den Präsidenten: „Das tut sooo weh! So verdammt weh! Wie kann man sich 13 Spiele vor Ende so aufgeben? Wieso machen die unsere große Liebe so kaputt???“ No comment...
 

 

Borussia Ost-Holland – FC 4:0 – Schlimmer geht´s bald nimmer: ENDLICH LETZTER!!!

Nachdem Rückschlag und der alljährlichen Zu-Null-Heimniederlage gegen die Pfälzer ging es zum Auswärtsspiel auf den Bökelberg, wo der FC eigentlich in den letzten Jahren auch nie groß was zu bestellen hatte. Aber die Medien und das Umfeld des FC sowie der Tabellenstand forderten ganz klar einen Erfolg bei den Ost-Holländern.

So machten der Präsident und ich uns auf, um unsere Jungs bei diesem Unterfangen zu unterstützen. Nach einem kleinen Zwischenstop in Berti´s Hometown Korchenbroich erreichten wir ohne größere Probleme oder Staus das zweifelsohne hässlichste und unmodernste Stadion Deutschlands. Wird Zeit, dass die eine neue Hütte kriegen, wobei ich mich frage, was die in der 2. Liga mit einem neuen hochmodernen Fußballtempel wollen...

Nachdem der FC noch immer keinen endgültigen Ewald-Erben gefunden hatte, saß auch diesmal Amateur-Coach Christoph John auf der Bank und vertraute folgender Elf, die sogar Offensivbemühungen erwarten ließ:

Pröll; Cullmann, Zellweger, Keller; Reeb, Balitsch, Lottner, Voigt; Kurth, Laslandes, Timm

Somit wurde die Elf, die gegen Kaiserslautern verloren hatte, auf 3 Positionen verändert: Jens Keller, Jörg Reeb sowie Markus Kurth ersetzten Thomas Cichon, Christian Springer sowie  Scherze Matthes.

Im Laufe der Party kamen dann noch Marco Reich (17. / für den verletzt ausgeschiedenen Christian Timm), Christian Springer (61. / für Alex Voigt) sowie Thommy Cichon (75. / für Lilian Laslandes) ins Spiel.

Das Spiel begann mit einer perfekt inszinierten Pyro-Show im Gästeblock, die später noch ihre Fortsetzung finden sollte. Ich (siehe Ausrufezeichen auf dem Foto!) saß jedenfalls vor dem Gästeblock hinter dem Tor und war mächtig „benebelt“. Anm. des Webmasters: Hier ein Foto aus der BILD-Zeitung vom 06.02.2002. Danke Sandra für den Hinweis und die Zusendung!

(c) BILD-ZEITUNG
























In der 1. HZ kamen beide Mannschaften zu guten Torchancen, der FC in Person von LiLa, Christian Timm und Marco Reich, die Borussen durch einen Freistoß von Daniel Felgenhauer, der von der Unterkante der Latte hinter die Torlinie sprang, von dort wieder an die Latte und in die Arme von Markus Pröll. Schiri Fröhlich und seine Assis hatten aber zum Glück nicht gesehen, dass der Ball hinter der Linie war und so stand es weiterhin 0:0.

Jedenfalls wusste man zu diesem Zeitpunkt, wieso beide Mannschaften in den letzten Wochen so erfolglos waren und wieso bis zur Pause die Borussia seit 379 Minuten und der FC seit 644 Minuten ohne Torerfolg war.

Nach der Pause kam der FC nach einer schönen Flanke von Marco Reich in Person von LiLa, der diese mit einem Fallrückzieher vergab, zu einer weiteren guten Torchance. Dann möglicherweise die spielentscheidende Szene: Nach einem Zweikampf mit Markus Kurth im Kölner Strafraum ging Steffen Korell zu Boden und der Schiri entschied auf Elfmeter für Ost-Holland. Der ehemalige FC-Spieler Markus Münch trat an und verwandelte unhaltbar für Markus Pröll zum 1:0 (50. Min.). Wieso der FC danach im Kollektiv auseinanderbrach, wird als eines der vielen Geheimnisse in die Annalen dieser Scheiß-Saison eingehen. 4 Minuten später kam Arie van Lent, der bis dahin seit 12 Spielen nicht mehr getroffen hatte, völlig frei vor dem FC-Tor zum Schuß: 2:0! Nach diesem Treffer rasteten einige rot-weiße „Fans“ völlig aus und setzten ihre Pyro-Show fort, indem sie mit Leuchraketen und Leuchtkugeln nach allem, was nicht rot-weiß war, schossen, so auch auf die Gegentribüne mitten in die Gladbacher Fans hinein – hirnloser geht´s nicht! Auch der Gladbacher Torwart Jörg Stiel entging nur knapp einem „Attentat“! Desweiteren wurde der Fangzaun hinter dem Tor vor dem Gästeblock niedergerissen und mit allem, was man schmeißen kann, geworfen: Becher und Euro-Münzen waren da noch das harmloseste...

Nach ein paar Minuten Unterbrechung ging es dann weiter und fortan konnte ich mich über mangelnden Polizeischutz nicht beklagen: Um mich herum nur noch Grüne, und was ich ihren Gesprächen entnahm, hatten sie wohl noch größeres vor und erwarteten eine lange Nacht.

Wer dachte, die FC-Spieler hätten die Zwangspause zur Besinnung genutzt und sich etwas gesammelt – wohlgemerkt: Es stand erst 2:0! -, der wurde nur 6 Minuten eines besseren belehrt. Wieder konnte sich ein Gladbacher auf dem rechten Flügel durchtanken und unbedrängt flanken, und wiederum Arie van Lent versenkte den Ball zum 3:0 im Netz (60. Min.). Oh weh FC... Welch Auflösungserscheinungen!!!

Wer gedacht oder gehofft hatte, das wäre es gewesen, den belehrte erneut Arie van Lent eines besseren: Schuß auf´s Tor, abgefälscht von Zelli, keine Chance für Markus Pröll: 4:0 (68.) und Hattrick für den (schwulen) Holländer! Später durften wir in sämtlichen Medien erfahren, dass Arie seine Tore nur erzielen konnte, weil ein Fan ihm die nach der letzten Saison ersteigerten Treter zurückgeschickt hatte. Ich glaube, bei dieser FC-Abwehr wäre sogar ich mit dem Rollstuhl als Torschütze erfolgreich gewesen!

Der Rest des Spiels waren Hohn und Spott von Seiten der Ost-Holländer und tiefste Depression in rot-weiß!

Als Schiri Fröhlich ein Einsehen mit dem FC hatte und das Drama endlich vorbei war, da wurde man sich erst mal bewusst, was an diesem Abend wieder einmal kaputt gegangen war: Cottbus schlug die Hertha 1:0, Nürnberg siegte 3:2 in Stuttgart – 6 Punkte Rückstand auf Platz 15. Nachdem St.Pauli am nächsten Abend die Bayern sensationellerweise mit 2:1 besiegt hatte, leuchtete die rote Laterne endlich am Rhein.

Und was man dann in den nächsten Tagen noch an Statements von FC-Spielern zur Aussichtslosigkeit dieser Situation lesen musste, ließ endgültig die letzten Hoffnungen an den Klassenerhalt wie einen Schneemann in der Sonne zerschmelzen (mehr zu diesem Thema in den Hoheitlichen Worten).

Nach diesem Debakel ging es dann mit Daniel zurück bis Köln und von dort in CP´s Sauna gemeinsam mit WR und Otze nachhause, denn der Präsident verweilte noch eine Nacht in der heiligen Stadt.

Fazit: Man könnte im Moment nach jedem Spiel dasselbe schreiben: Wie sull dat nur wiggerjonn? Wer holt uns hier raus? Und vor allem: Wer glaubt überhaupt noch an den Klassenerhalt? Ich habe seit DI abend den letzten Glauben daran verloren! Wenn die Mannschaft schon selbst nicht mehr daran glaubt, ist nicht zu erwarten, dass die Spieler in den letzten 13 Spielen noch ernsthaft um den Ligaverbleib kämpfen! Welch ein Armutszeugnis! Nur gut, dass Lotte und Keller beim HSV wegen der 5. gelben Karte fehlen...

 

FC–1. FC Kaiserslautern 0:1–Alle Jahre wieder...–Wieso treten wir gegen die überhaupt noch an???

Im ersten Heimspiel nach der Winterpause und nach dem überraschenden Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale erwartete der FC am vergangenen Samstag seinen Dauer-Angstgegner aus der Pfalz, gegen den man vor eigenem Publikum zuletzt im Sommer 1991 ein Tor erzielt hatte. Torschütze beim 1:1 war damals der unvergessene Maurice Banach! Den letzten Sieg gegen die Lauterer errangen die Geißböcke am 16.12.1989 mit 2:1, und dies war zugleich auf dem Betzenberg. Der letzte Heimsieg liegt noch 4 Monate länger zurück (4:1)!!! Um die Statistik vor diesem Spiel, in das man nach dem Sieg in Berlin mit so viel Zuversicht ging, zu vervollständigen, seien hier noch die Ergebnisse der letzten 6 Heimspiele gegen die Pfälzer genannt: 0:3, 0:2, 0:1, 0:1, 0:0, 0:1! Noch Fragen???

Es war auch gleichzeitig das erste Heimspiel nach dem Abriß der Südkurve und es war sehr gewöhnungsbedürftig, das große Loch im Stadion zu sehen und den harten Kern der FC-Fans in der Nordkurve zu wissen, wo ansonsten der Gästemobb sein Unwesen treibt. Von der 75-minütigen Sonneneinstrahlung aus der Südseite ganz zu schweigen... Das war schon ein erster Vorgeschmack auf die nächsten 2 Jahre für die Dauer der Um-/Neubauarbeiten.

Um den Premieren-Samstag zu komplettieren, so war es auch das 1. Heimspiel des FC unter der Leitung von Ewald-Nachfolger Christoph John. Würde er seine persönliche Erfolgsstory, begonnen in Berlin, mit einem Heimsieg gegen die Inzuchtler fortsetzen können?

Ich selbst war an jenem Samstag mit WS-Timo („Schuh“) angereist, da wir beide am Abend noch auf der „Lachenden Kölnarena“ zu großer Form auflaufen und dort entweder den Heimsieg begießen oder die Niederlage ertränken wollten. Von DTWK waren ansonsten noch Angela, Alexander Kaiser der II., Christian, Daniel, Jenny, Fudi Olli, Rainer und Ralf.

So machten wir uns guter Hoffnung auf nach Müngersdorf oder dessen, was davon noch übrig ist und sahen uns folgender Startelf ausgesetzt:

Pröll; Cullmann, Cichon, Zellweger; Scherz, Balitsch, Lottner, Voigt, Springer; Laslandes, Timm

Christoph John hatte somit die Anfangself nur auf einer Position im Vergleich zu der siegreichen Berlin-Elf geändert: Christian Springer spielte für Jens Keller, um zuhause etwas offensiver agieren zu können.

In der 2. HZ kamen dann noch Markus Kurth (60. / für Scherze Matthes), Marco Reich (76. / für Alex Voigt) sowie Miro Baranek (81. / für Thommy Cichon) zum Einsatz., doch auch die bedingungslose Offensive konnte dem Spiel keine Wende mehr bringen.

Der FC begann äußerst engagiert und es schien, als wolle man den Schwung, welchen man aus Berlin mitgebracht hatte, hinüberretten und die Lauterer überrennen. Doch immer wieder stoppte man sich selbst mit haarsträubenden Abspielfehlern im Spielaufbau und eröffnete dem Gegner gleichzeitig Riesen-Konterchancen. Eine davon hätte beinahe zum Rückstand durch Lincoln geführt.

Die Pfälzer taten eigentlich überhaupt nichts für das Spiel und konnten in aller Ruhe die Fehler der FC-Spieler abwarten, um ihrerseits zu guten Chancen bzw. um überhaupt einmal vor das Gehäuse von Markus Pröll zu kommen. Wenn sie nach vorne kamen, brannte es aber immer wieder lichterloh in der FC-Abwehr.

Vor der Pause hatte der FC dann seinerseits 2 große Chancen durch Lotte, einmal durch einen Freistoß, zum anderen nach einem herrlichen Anspiel – ich meine es kam von LiLa (Lilian Laslandes). Doch ein Tor konnte auch er nicht erzielen, so dass der FC zur Pause mit 554 torlosen Bundesligaminuten in der Kreide stand.

Nach der Pause ging es eigentlich so weiter wie zuvor: Der FC mit wesentlich mehr Spielanteilen und gewonnenen Zweikämpfen (Quelle: ran-Datenbank, der Ber[t]ichterstatter), dadurch mit mehr Chancen vor dem Lauterer Tor. Doch es kam, wie es eigentlich unter solchen Voraussetzungen immer kommt, wenn der FC auf die Inzuchtler trifft: Freistoß von halb-rechts, Kopfball Miroslav Klose: 0:1 nach 57 gespielten Minuten und Freude unter den knapp 3.000 Pfälzern unter den 27.000 Zuschauern.

Kurz zuvor war mir noch die Aussage über die Lippen gerutscht, dass es wieder so ein Spiel ist, wo man am Ende 0:1 verliert...

Tja, am Spiel änderte sich danach auch nicht viel. Der FC übte weiter viel Druck auf das Lauterer Tor aus, ohne dabei aber den Erfolg zu erzwingen und zerstörte sich obendrein noch viele Chancen durch unverständliche Abspielfehler. Richtig gute oder zwingende Torchancen kamen noch durch LiLa, Marco Reich oder Lotte zustande, doch das nutzte am Ende alles nichts. Der FC verlor einmal mehr gegen Lautern und ist durch den Nürnberger Heimsieg gegen Cottbus auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Zudem wartet man nun seit mittlerweile 599 Bundesligaminuten auf ein Erfolgserlebnis.

Traurig traurig, wie sull dat nur wiggerjonn?? Wer holt uns hier raus??

Fazit: Auch im 7. Heimspiel gegen die Pfälzer in Serie kein Tor erzielt, in den letzten 15 Saisonspielen nur 1x gewonnen und weiterhin 3 Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Ein Glück, dass die anderen in dieser Saison genauso schlecht sind wie der FC! Am DI muß ein Sieg auf dem B(r)ökelberg her, sonst sehe nicht nur ich endgültig schwarz, was die Zukunft des FC angeht. – Und Timo und ich schafften ob der Niederlage zusammen ein 10 l-Fäßchen Sion! Kölle Alarm!!! Der Abstieg(skampf) macht uns noch zu Alkoholikern...
 


 
 

Hertha BSC Berlin – 1. FC Köln 1:2 n.V. – „Im Finale sind wir wieder hier...!“

Nach 7 Jahren war es mal wieder soweit. Der FC hatte das Viertelfinale erreicht und überwinterte im DFB-Pokal.

Da das Los für uns ausgerechnet den kilometermäßig am weitesten entfernten Gegner bereit hielt und das Spiel auch noch an einem Mittwoch (den 30.01.2002) abend stattfinden sollte, war nicht mit besonders vielen FC-Fans in der Hauptstadt zu rechnen. Vom Fan-Club waren Rainer Mendel und ich die einzigen Anwesenden.

Darum hatte ich schon lange mit meiner alten Freundin Susi (die mit dem „kleinen Auto“, d. Ber[t]ichterstatter), die sich ebenfalls extra 2 Tage für diesen Kick frei genommen hatte, geplant, per ICE nach Berlin zu reisen. Der Zufall wollte es, dass meine beiden Kumpels Edgar und Dirk von den Rangers ´82 sich ebenfalls für die gleiche Bahnverbindung entschieden hatten, sogar im gleichen Wagen reserviert hatten und so holte ich Edgar am frühen Mittwoch morgen in Wiesbaden ab, von wo aus wir per S-Bahn nach Mainz fuhren, wo der ICE losfuhr. In Koblenz stieg dann Dirk hinzu und in Köln Susi, so dass wir komplett waren und es eine kurzweilige Hinfahrt wurde.

Um kurz nach halb 4 erreichten wir die Hauptstadt und, nachdem wir unser Gepäck in den Schließfächern untergebracht hatten, stärkten uns erst mal im „Holst am Zoo“, wo wir schon auf die ersten Kölner trafen. Gegen 17.30 Uhr ging es dann per S-Bahn in Richtung Olympiastadion. Dort staunten wir nicht schlecht über die große Anzahl der anwesenden FC-Fans – war im Express noch von 1.000 erwarteten Kölnern die Rede, so würde ich ohne Übertreibung sogar von 1.200-1.500 sprechen, darunter 5 Rollis! Wahnsinn! Ob das im Trainerwechsel begründet lag, dass so viele FC-Fans neugierig waren auf das Spiel 1 nach Ewald...?

Hierbei war aber vor dem Spiel eine enorm angespannte und gereizte Stimmung unter den Anwesenden zu spüren, immer wieder wurde „Wir ham die Schnauze voll!“ und „Scheiß Millionäre!“ angestimmt, des weiteren wurden die FC-Fans aufgefordert, während der ersten 10 Spielminuten dem Block fernzubleiben und somit gegen die Geschehnisse im Verein sowie gegen die bisher gezeigten Leistungen der Mannschaft ihrem Protest Ausdruck zu verleihen. Einige hundert hielten sich daran und als nach knapp 10 Spielminuten die Plätze eingenommen wurden, wurde die Mannschaft dennoch lautstark unterstützt.

„Interimstrainer“ Christoph John hatte sich in seinem 1. Spiel als Verantwortlicher für folgende Anfangself entschieden:

Pröll; Cullmann, Cichon, Zellweger, Keller; Balitsch, Lottner, Voigt; Scherz, Timm, Laslandes

Im Verlauf der 2. HZ brachte John noch Markus Kurth (73. / für Thommy Cichon), Marco Reich (77. / für Scherze Matthes) sowie Christian Springer (84. / für Alex Voigt).

In der 1. HZ gab es wenig erwähnenswertes, was beide Mannschaften ablieferten. So richtig gefährlich war eigentlich nur ein Distanzschuss von Lotte, den der Berliner Torwart Christian Fiedler mit Mühe abwehren konnte. Ansonsten ist vom Spiel nicht viel zu berichten, höchstens etwas über die Stimmung im Gästeblock, welcher im übrigen bei jedem Gastspiel des FC in Berlin an einer anderen Stelle im Stadion zu suchen ist – Großbaustelle Olympiastadion! Wie immer, wenn der FC in Berlin zu Gast ist, ist eine Mordspräsenz unserer Freunde und Helfer festzustellen. Und dass diese gerne alleine durch ihre Anwesenheit provozieren ist auch bekannt. Wieso sich die Kameraden jedoch zu Beginn der 2. HZ in die Menge verteilten und wieder für unnötige Unruhe sorgten, bleibt für mich unerklärlich. Vielleicht wollten sie etwas vom eigentlichen Thema des Abends ablenken, denn überall wurde noch immer sehr lebhaft über den Sinn bzw. über die Art und Weise der Ablösung Ewald´s diskutiert. So kam es wie es kommen musste und einige Rot-Weiße erlebten den Schlusspfiff nicht mehr an Ort und Stelle!

Die 2. HZ hatte kaum begonnen und ich war noch im Gespräch mit WS-Schatzmeister Chris Schönfeld, hatte somit gar nicht mitbekommen, dass das Spiel wieder lief, als plötzlich Jubel aufbrandete – nur leider nicht in unserem Block: 1:0 für die Hertha durch Bart Goor (47. Min.). Markus Pröll hatte an einer Flanke von Marcelinho vorbeigegriffen und der Belgier hatte keine Mühe, den Ball ins leere Tor zu köpfen. Zu diesem Zeitpunkt kam die Führung der Berliner sicher etwas überraschend. Jeder der anwesenden FC-Fans fürchtete da bereits wieder einen Einbruch der Mannschaft wie am vergangenen Samstag in München, als man in Rückstand geriet, obwohl man bis dahin das Spiel weitgehend bestimmt hatte. Doch, oh Wunder, die Mannen um Lotte spielten weiter konzentriert ihr Spiel und erspielten sich Chance um Chance, doch entweder wollten sie den Ball ins Tor tragen (Voigt, Zelli) oder der Ball wurde so kurz vor dem Abschluß kläglich verstolpert (Timm, Scherz). Wieso treffen die Jungs das Tor nicht??? Die Berliner hatten ihrerseits noch eine Großchance durch einen Kopfball, den Alex Voigt auf der Torlinie für den bereits geschlagenen Markus Pröll klären konnte. Als schon keiner mehr daran glaubte und viele bereits dabei waren, ihre 7 Sachen zusammenzupacken, da geschah es: Der eingewechselte Kurthi hatte sich hinten den Ball geholt und flankte diesen in den Strafraum. Ein Berliner klärte per Kopf in die Mitte und der Ball kam zu Zelli, welcher ihn mit Ur-Gewalt aus knapp 28m in die Maschen hämmerte: Der Ausgleich in der 85. Min. – welch ein Jubel in rot-weiß! In diesem Moment ging ein weiterer Ruck duch die Mannschaft und man spürte, dass die Jungs gemerkt hatten, dass an diesem Abend mehr drin war. Die Herthaner waren platt und bereits vor Ablauf der regulären Spielzeit kam der FC noch zu 1-2 großen Chancen (Springer), das Spiel endgültig zu seinen Gunsten zu entscheiden.

So ging es dann in die Verlängerung, in der der FC gleich das Heft in die Hand nahm. Und nachdem erneut Christian Springer sowie nacheinander Lotte und Jens Keller Riesenchancen vergaben, fasste sich kurz darauf Lotte ein Herz und zog aus 25m ab: Der Ball rauschte an Freund und Feind vorbei ins von Fiedler gesehen rechte Toreck zum 2:1 für den FC (105. Min)! Wahnsinn! Der Jubel kannte keine Grenzen mehr!

Auch danach kein Aufbäumen der Berliner mehr. Es spielte nur noch eine Mannschaft! Und die heißt 1. FC Köln! Als nach knapp 120 Min. – und hundertmaligem zur-Uhr-schauen unsererseits der schwache Schiri Hermann Albrecht endlich das Spiel beendete, feierte die rot-weiße Fan-Gemeinde, als wäre es bereits der 11. Mai und man hätte an gleicher Stelle das DFB-Pokal-Finale gegen Brasil 04 Autobahnkreuz gewonnen! Ich sag es immer wieder: Wenn man so selten gewinnt wie der FC in dieser Saison, dann lernt man erst mal solche Erlebnisse richtig zu schätzen!

Nach dem Spiel ging es dann wieder mit der S-Bahn zum Zoo zurück, wo wir unsere Sachen aus dem Schließfach holten. Susi und ich hatten ein ETAP-Hotel in Hennigsdorf bei Berlin gebucht und machten uns erst mal schlau über die vorhandenen Verbindungen dorthin. Da wir am S-Bahnhof Friedrichstraße umsteigen mußten, beschlossen wir, gemeinsam mit Ed und Dirk dorthin zu fahren und lieber dort noch den Einzug ins Halbfinale zu begießen. Und was wir dort erblickten, ließ unsere Kölschen Hätze höher schlagen: Eine Kneipe namens „De Kölsche Römer“! Keine 5 Minuten später saßen wir vor 4 frischgezapften Gaffel vom Faß! Oh, wie tat das gut! Da die letzte S-Bahn nach Hennigsdorf erst um 0.46 Uhr fuhr, hatten wir noch genügend Zeit, unzählige Male auf das „was wir lienen“, anzustoßen! Es war echt klasse und wir fühlten uns wie zuhause und als wir die Kneipe verließen, versprachen wir der netten Bedienung, dass wir am 11. Mai wiederkommen...

Susi und ich machten uns dann auf dem Weg zum Hotel, während Ed und Dirk irgendwie die Nacht rumkriegen mussten, denn ihr Zug nach Hamburg ging erst um 5.20 Uhr – von dort aus ging es dann per Flieger nach Helsinki, wo am Tage des FC-Heimspieles gegen die Inzuchtler Andreas, ein weiteres Mitglied der Rangers ´82 seiner finnischen Freundin das Ja-Wort geben wird. Welch ein Ausflug... Pünktlich zum HSV-Spiel ist die Rückkehr geplant.

Am S-Bahnhof Hennigsdorf angekommen, wollten wir eine Taxe zum ETAP nehmen und während wir auf dieses warteten, vertrieben wir uns die Zeit durch einen Plausch mit 2 Eingeborenen (Hertha-Fan, Pillen-Fan – da wohnt DER also...)! Waren aber super-nett die Jungs und freuten sich wie 2 kleine Kinder, dass „die Geißböcke“ den Weg nach Hennigsdorf gefunden hatten!

So fand ein Klasse-Tag seinen verdienten Abschluß.

Am nächsten Tag ging es denselben Weg wieder zurück in die Hauptstadt, von wo wir kurz nach Mittag wieder mit dem ICE heimwärts fuhren. Nachdem Susi mich in Köln wieder alleine ließ (Neid!!!), kam ich gegen 19 Uhr am Abend recht erschöpft aber als glücklicher FC-Fan in Wiesbaden an, im Kopf bereits die Auslosung zum Halbfinale, welche am Samstag abend im Rahmen des „Aktuellen Sport-Studios“ stattfinden wird. (Anmerkung des Webmasters: Gegner am 5. oder 6. März ist Bayer Leverkusen in deren Bayarena)

Fazit: Es geht also doch noch: Eine weite Auswärts-Tour, die mit einem FC-Sieg belohnt wird. Der fade Beigeschmack bleibt dennoch, dass die Mannschaft ihrerseits wohl den letzten Kick dazu beigetragen hat, dass Ewald seinen Hut nehmen musste. Aber wenn sie am SA gegen die Pfälzer wieder so couragiert auftreten wie in Berlin, so ist mir nicht Bange, dass wir bald die nötigen Punkte holen werden, um zumindest die Ost-Holländer (zu denen es am DI geht) hinter uns zu lassen! Auf geht´s FC, jetzt oder nie (mehr)!!!
 

 

TSV 1860 München – FC 3:0 – Ohne Emma wär´n wir gar nicht hier (gewesen)

Nach 5 ½ Wochen war es am 27.01.2002 endlich wieder soweit: Die Bundesliga startete in die Rückrunde der Saison 2001/02 und somit in ihre entscheidende Phase.

Und nachdem für mich die Abwechslung in der Winterpause eher an den FC erinnerte und die Haie von einer Pleite in die nächste stolperten, zuletzt am Freitag vor dem Auftaktspiel des FC mit einem 2:4 gegen Augsburg, was zur Folge hatte, dass ich noch auf dem Weg nach München am Samstag Vormittag aus Köln darüber informiert wurde, dass die Haie einen Trainerwechsel vollzogen hatten...

Meine Mitfahrer Präsi Daniel und Perle Angi erwiesen sich jedoch als gute Tröster und nicht nur deshalb wurde die Hinfahrt nach München zu einem sehr kurzweiligen Erlebnis. So erreichten wir die Bayerische Landeshauptstadt bereits gegen 14 Uhr, wobei ich auch unsere 4. Mitfahrerin, Emma, erwähnen muß, ihres Zeichens das Navigationssystem von Daniel´s Franzosen... Nachdem wir unweit vor Nürnberg durch Angi´s Schwester Jenny über einen Stau vor München informiert wurden, verließen wir die A9 kurz hinter Ingolstadt und Emma leitete uns über Land auf dem direkten Weg in die bayerische Landeshauptstadt. Wobei Emma´s Motto zu lauten scheint: Die kürzeste Verbindung zwischen 2 Punkten ist eine Gerade! Und Emma leitete uns durch Ober- und Unterschleißheim, wobei wir kleinste Gässchen durchquerten und uns plötzlich vor einem Büdchen (Na, wenn das kein "Tante-Emma"-Laden war! Anmerkung des WM) wiederfanden, welches doch tatsächlich das geweihte Wasser („Früh“-Kölsch) verkauft! Danke Emma!

Am Olympic-Ground angekommen, stellten wir fest, dass wirklich sehr viele Kölner mitgereist waren, darunter auch wie zum Teil schon erwähnt die DTWKler Angi, Bert, Christian Bulger, Daniel, Jenny, Marco Lind und Rainer Mendel. Ob das an der „überragenden“ Vorbereitung lag oder an der Tatsache, dass es das 1. Spiel nach der langen Pause war...? Oder war es die Erinnerung an das 1. Spiel nach der Winterpause in der letzten Saison (5:1 bei Eintracht Frankfurt, d. Ber[t]ichterstatter)?

Doch auch im neuen Jahr änderten sich die Rituale nicht. Ewald wurde gewohnt herzlich begrüßt und die Stimmung schwankte zwischen Zuversicht und Angst vor der Fortsetzung der Negativerlebnisse aus der Hinrunde.

Bei der Mannschaftsaufstellung hatte Ewald wieder einige Überraschungen parat: So spielten Markus Kreuz für Christian Springer und Evangelios Nessou für den verletzten Scherze Matthes. Dirk Lottner dagegen war, wie erwartet, nicht in der Anfangsformation.

Ewald´s Startelf sah dann folgendermaßen aus:

Pröll; Zellweger, Cichon, Cullmann; Nessou, Balitsch, Keller Voigt; Timm, Laslandes, Kreuz

In der 2. HZ kamen dann noch Marco Reich (70./für Thommy Cichon), Markus Kurth (78./ für Markus Kreuz) sowie Lotte (78./für Alex Voigt) zum Einsatz, doch auch sie konnten dem Spiel keine Wende mehr verpassen.

Dabei hatte es eigentlich sehr gut angefangen, so dass die vielen mitgereisten FC-Fans zuversichtlich sein konnten. Gleich zu Beginn besaß Christian Timm eine Riesenchance, welche von Simon Jentzsch im Löwen-Tor großartig abgewehrt wurde. Auch in der Folgezeit besaß der FC in Person von Alexander Voigt, Lilian Laslandes und Markus Kreuz einige gute Möglichkeiten, die jedoch zum Teil kläglich vergeben wurden. Jedoch konnten sich alle Anwesenden davon überzeugen, dass der FC trotz keineswegs berauschender Vorstellung Herr am Olymp war. Die ´60er waren wirklich schwach, doch der FC vermochte es nicht auszunutzen.

In der 2. HZ kam der FC wieder 1-2x Gefährlich vor das Tor von Jentzsch, als wie aus heiterem Himmel die Löwen-Führung fiel. Nach einer Rechtsflanke von Michael Wiesinger stand der Ex-Ostholländer Martin Max plötzlich völlig frei am 11m-Punkt und brauchte den Ball nur noch ins Tor zu hämmern: 1:0 für die Löwen (56. Min). Und jedem FC-Fan stand die Angst und der Schrecken ins Gesicht geschrieben!

5 Minuten später wurde eine Flanke von Icke Häßler von Thommy Cichon unglücklich in die Mitte abgewehrt und Roman Tyce versenkte den Ball volley aus 25m im Netz – unhaltbar, Marke Sonntagsschuß!

Zu diesem Zeitpunkt war jedem FC-Fan klar, dass auch im 6. Auftritt des FC nach dem Wiederaufstieg der Löwen im Jahr 1994 in München nix zu holen war. Es hatte sich also doch nichts verändert im Vergleich zur Hinrunde!

Das der FC danach aufsteckte und 1860 noch zum 3. Tor durch Davor Suker (80. Min) kam, war nicht verwunderlich, dass die schwachen Löwen jedoch letztlich so einfach und ungefährdet zum Sieg kamen, das war doch ein wenig erschreckend. Zumal der FC an diesem Nachmittag wirklich nicht auf einen unbezwingbaren Gegner getroffen war. Wie sull dat nur wiggerjonn?

Eine Minderheit (ca. 20-30 „Fans“) machte sich vor und nach dem Spielende am Graben breit und brüllte seine ganze Wut hinaus („Wir ham die Schnauze voll!“ – „Wir sind Kölner und Ihr nicht!“). Doch so wie es die Medien wieder einmal für sich umdrehten und der kompletten Fan-Szene unterstellten, es habe einen Umschwung in Sachen Sympathie für Ewald Lienen gegeben und jetzt seien sogar „die Fans“ gegen ihn, davon konnte auch oder erst Recht in München nicht die Rede sein! Ewald wurde auch nach dem Spiel vom Großteil der FC-Fans herzlich und mit Applaus empfangen. Das im Fernsehen anschließend wieder nur die „Fans“ gezeigt wurden, die den FC-Bus an seiner Abfahrt hindern wollten und die o.g. Gesänge anstimmten, stimmte nicht nur mich ein wenig traurig. Zumal auch diese Gesänge nicht nur gegen Ewald Lienen gerichtet waren, sondern eher gegen den FC im Gesamten, aber was erzähle ich da? Der Express weiß es ja doch wieder besser...

Nach dem Spiel fuhr ich wie geplant mit Edgar mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof, um von dort aus per ICE wieder heimzureisen nach Wiesbaden, denn Daniel und Angi verbrachten noch die beiden darauffolgenden Tage in München.

So war ich dann pünktlich zum Aktuellen Sport-Studio (Danke Thommy Gottschalk...) um 23 Uhr wieder zuhause und konnte mir die Pleite und die anderen – für den FC nicht ganz unbedeutenden – Spiele via TV noch einmal reinziehen.

Noch ahnte ich nicht, welche schlimme Nachricht mich dann 40 Stunden später erhalten sollte...

Fazit: Eigentlich lief mal wieder alles für den FC: 1860 schwach, Nürnberg und Gladbach verloren, gute Chancen zu Beginn, doch dann der Einbruch und der schlimme Rückfall in Hinrunden-Zeiten. Quo vadis FC? Kennt denn nur Emma den richtigen Weg?
 


 
 

Roda JC Kerkrade – FC 3:3 (2:0) – And the winner is ... LUCKY!!!

This is a story about a girl named Lucky...

Am Samstag, den 19.01.2002, exakt 1 Monat nach dem letzten FC-(Pflicht-)Spiel vor der Jahreswende, war es endlich wieder soweit: Eine kleine DTwk-Fraktion in Person von El Presidente Daniel, Nap Franck und meiner Wenigkeit folgte dem Ruf des Geißbocks und machte sich auf den Weg in das Land der WM-losigkeit, um den FC bei seinem Gastspiel beim holländischen Erstligisten Roda JC Kerkrade zu supporten.

Bei mir kamen bei diesem Duell NL-D mit FC-Beteiligung zwangsläufig Erinnerungen an den Sommer 1999 auf, als der FC zu Gast war in einem kleinen grenznahen Städtchen namens Groesbeck, um dort seine Form gegen den niederländischen Erstligisten NEC Nijmegen zu testen. Wem es bis dahin noch nicht bekannt war: Das Spiel „endete“ nach einem 0:3 Rückstand noch mit 3:3 aus FC-Sicht, wobei der „Schlusspfiff“ nach knapp 76 Spielminuten ertönte, als einige angereiste Freunde der 3. HZ aus Rotterdam diese bereits etwas vorverlegten und nach dem Kölner Ausgleichstreffer auf alles losgingen, was auch nur im entferntesten nach Deutschen aussah... Verschärfte Randale also, die kein Mensch sehen will, geschweige denn braucht!

Wieso ich noch mal in dieser Ausführlichkeit auf die seinerzeitigen Ereignisse zu sprechen komme, lässt sich darin erklären, dass der FC nach diesen Vorfällen kein Freundschaftsspiel (die Bezeichnung als solche ist schon ein Hohn!) mehr gegen eine Mannschaft aus Holland auf niederländischem Boden austragen wollte. Ursprünglich sollte das Spiel auch im Müngersdorfer U stattfinden, doch aufgrund der dortigen Um-/Abrissarbeiten war die vorhandene Rasenheizung abgeschaltet worden, so dass der Platz knüppelhart gefroren und somit unbespielbar war. Ebenso sträubte sich die Stadt Köln gegen eine Verlegung ins Südstadion – und da wollte auch kein FC-Fan so wirklich hin! Nun stellte sich die Frage: Gehen wir doch nach NL? Im Ground von Roda konnte bzw. durfte nicht gespielt werden. Offizielle Begründung: Die Polizei hatte Sicherheitsbedenken und konnte die Sicherheit der zu erwartenden anreisenden Kölner Fans nicht gewährleisten. Was macht man in einem solchen Fall? In Alcatraz spielen? Oder in Fort Knox? Hmm... Oder vielleicht einfach den Kick absagen? Nein, der holländische Fußballverband (oder war es die Polizei) hatte den genialen Einfall schlechthin: Laß uns doch wieder auf´m Dorf spielen! Da herrscht mit Sicherheit mehr Sicherheit für die Kölner Fans als in einem großen Stadion mit Blocktrennung... So wurde am Freitag Nachmittag, also knapp 24 Stunden vor Spielbeginn, endlich der Spielort bekannt gegeben: Ein Dörfchen namens Hoensbroek in der Nähe von Maastricht. Jippie! Endlich konnte man die Tour planen! Als ich dann am Samstag früh noch mal kurz auf die FC-Homepage schaute, musste ich dann zu meinem Erstaunen feststellen, dass der Kick nun doch in einem Kaff namens Landgraaf nahe Kerkrade stattfinden sollte, da man auch in Hoensbroek nicht die erforderliche Sicherheit gewährleisten konnte... Na gut, also auf nach Holland! Vielleicht ergab sich ja noch unterwegs eine Spielortverlegung...

Da Daniel den Abend (und den Rest des Wochenendes) bei Angi in der Domstadt verbringen wollte und ich deshalb mit dem Zug nachhause fahren musste (macht aber nix!!!), holte Daniel mich ab und wir befuhren unsere Lieblingsautobahn gen Nord-Westen. In Spich trafen wir uns dann noch mit Franck und nach einer kurzen Stärkung an der Raste Aachener Land (Remember DFB-Pokal 2001 in Aachen...) ging die Suche nach dem Örtchen, wo wir den 1. Auswärtssieg des Jahres feiern wollten, los. Dabei gaben Franck und ich als Co-Piloten eine jämmerliche Figur ab! Daniel tat, was er konnte, doch irgendwie kamen wir aus Herzogenrath nicht hinaus, geschweige denn aus unserem Land! Und die holländischen Käffer konnten im Atlas gar nicht groß genug geschrieben sein, als dass Franck und ich die Namen nicht fanden! Irgendwann hatten wir die Erleuchtung und fanden aus Herzogenrath und aus Deutschland hinaus und hatten das Ortsschild von Landgraaf vor Augen. Und nach ein paar Metern (sonst wäre das Kaff eh zu Ende gewesen) erspähten wir den Ground, der uns glücklich machen sollte. Also, Auto abgestellt auf einem ordnungsgemäßen Behindertenparkplatz, enterten wir „In´t Heiveldje“, so der Name der Arena. Arena... HAHAHA, wie geil! Dieser Sportplatz bestand aus einer Mini-Tribüne sowie einem gepflasterten Rundweg um das satte Grün herum, dazu mit einer „Umzäunung“, die aus einer Stange bestand, die jeder von den Sportplätzen in seinem Heimatdörfchen kennt und einem Wir-sind-nur-ein-Karnevals-Vereinsheim (Foto) mit Amstel für 1,05 €. Wer erwartet hätte, dass uns hier ein Polizeiaufgebot erwarten würde, welches selbst den Rahmen des Weltwirtschaftgipfels in Genua gesprengt hätte, der wurde bitter enttäuscht! Die einzigen Polizisten, die ich an diesem Tag sah, befanden sich auf dem Parkplatz, wo unser Auto stand sowie auf dem Heimweg an der Raststätte Frechen an der A4! Und die „Ordner“ bestanden aus A- und B-Jugendlichen des ansässigen Vereins.

Naja, es war ja schon eine Superinvestition, dass wir zu Dritt für den Wucherpreis von zusammen € 5,- das Spiel verfolgen durften...

Auf und vor der Tribüne standen somit Seite an Seite (Anm. des Webmasters: nur getrennt durch die bestens plazierte DTWK-Zaunfahne direkt über dem Spielerausgang, siehe Foto)
die Rot-Weißen neben den Schwarz-Gelben und keiner hatte auch nur im Entferntesten Interesse an Gewalt! Ob´s daran lag, dass die NL-Hools durch das ganze Hin und Her mit dem Spielort letztendlich den Überblick und somit die Lust an Haue verloren haben...? Man wird es nie herausfinden! Vielleicht suchen sie jetzt noch die Sportplätze des Landes ab in der Hoffnung, irgendwo einen armen Deutschen anzutreffen, den sie verhauen können...

So, nach dem kurzen Vorber(t)icht komme ich endlich zum Wesentlichen:

Wie bereits im Vorfeld in den Printmedien (Express, Stadtanzeiger, Rundschau) gemutmaßt, wollte Ewald an diesem Nachmittag die Mannschaft testen, die am kommenden Samstag bei den Münchener Löwen die Punkte mitnehmen soll. Es spielten also von Beginn an:

Pröll; Cullmann, Cichon, Zellweger; Reeb, Balitsch, Voigt, Springer; Scherz, Laslandes, Timm

Überraschenderweise blieben dabei sowohl Lotte als auch Miro Baranek draußen. Später kamen dann noch Britney Spears (für Daniel Ott), Jens Keller (für Thommy Cichon), Markus Kreuz (für Christian Springer) sowie Marco Reich (für Scherze Matthes) zum Einsatz.

Das Spiel begann sehr schleppend und als der FC nach einem Doppelschlag in der 20. und 21. Minute durch Sonko und Nygaard mit 0:2 ins Hintertreffen geriet, schwante uns allen Böses! Roda hielt das Heft fest in der Hand und die Abwehr des FC schwamm mehr und mehr und jeder, dessen Hätz op kölsch schläät, vermisste die Abgeklärtheit eines Rigobert Song in der Abwehr. Rigobert jedoch verweilt noch bis mindestens Anfang Februar in Mali beim Afrika-Cup, um dort mit seinem Team den Titel zu verteidigen.

Mit 0:2 ging es in die Kabine. Dabei war in der 1. HZ ein Phänomen zu beobachten von dem noch unsere Enkel sprechen werden: Der Landgraaf´sche Ground verfügt über dieselbe Wahnsinns-Beschallungsanlage wie weiland das Müngersdorfer Stadion und in höchstens 5-minütigen Abständen – mitten im Spiel - ertönten aus ebensolcher die Anfangsakkorde unseres neuen Lieblingshits „Lucky“ von Spearse Britney! Als dies zum 4. oder 5. Mal geschah, ließ sich dann unser Präsident zu einer folgenschweren Entgleisung hinreißen und brüllte, für alle hörbar und lauter, als es die Beschallungsanlage je geschafft hätte: „Britney, halt´s Maul!“! Kompliment für diesen energischen Ton, Herr Ott! Großer Motz-Sport!!

Als ob der FC gegen Britney ankämpfen wollte, kam er nach der Pause wie verwandelt aus der Kabine und erzielte durch Britney Timm 2 Minuten nach ebensolcher den 1:2-Anschlußtreffer. Hoffnung! 8 Minuten später stellte Nygaard mit seinem 2. Treffer den alten Abstand wieder her: 1:3 (55.). Doch dann die große Show des Timmi: Ein Freistoß aus nahezu 28 m zappelte, von unserer Nummer 23 getreten, nach 57 Spielminuten im Winkel des Kerkrader Tores. In der 75. Minute der 3. Streich von Timmi – Ausgleich nach einem Strafraumgewühl! Klasse – 3:3 nach 0:2 und 1:3!!

Danach hatte der FC den Sieg in der Hand, aber die Abwehrleistung wäre auch jederzeit für ein weiteres Gegentor gut gewesen.

Nach dem Spiel ertönte... Wer errät es? Jaaaa: Britney!!! Was einen neben mir die „Arena“ verlassenden FC-Fan zu dem Kommentar veranlasste: „Oooh, Britney! Hatten wir ja lange nicht mehr...“

Franck, Daniel und ich verließen danach recht unkompliziert den Ground und ließen uns noch in einer Cafetaria (man beachte die Schreibweise) nieder und vertilgten noch – nein, keinen Kuchen oder Torte, und wir tranken auch keinen Kaffee oder Kakao – Hamburger und Pommes bei Cola und Bier! Das Café will ich in Deutschland mal sehen, was solche Speisen, dazu Fleischspieße und Bratwurst, anbietet... 

Den Magen voll, ging es wieder gen Heimat, diesmal auf dem kurzen Weg – man lernt ja nie aus! Und dabei stellten wir fest, dass wir auf dem Hinweg vor Herzogenrath nur an der richtigen Stelle 1x links hätten abbiegen müssen und wir hätten uns einige km erspart und hätten uns gar nicht erst auf den H´rather Stadtverkehr einlassen müssen! Naja, gut, Hauptsache wieder zuhuss in NRW!

Der Heimweg ging fix und ist schnell erzählt. Überliefert sei noch ein netter Kurzdialog zwischen dem Präsidenten und mir, in welchem ich ihm während unserer allwöchentlichen Schwärmerei über das orgasmische Panorama von der Severinsbrücke aus mitteilte, dass ich ihn beneiden würde; ich hätte ja auch mal jahrelang so eine günstige Bleibe in unserer Lieblingsstadt gehabt (in Anspielung auf meine Liason mit einem kölschen Määdche), worauf Daniel entrüstet erwiderte: „Ich schlafe doch hier nicht unter einer Brücke!“... No comment...

Während Daniel dann die schönste Stadt der Welt ansteuerte, brachte mich Franck noch zum Bonner HBF, von wo aus ich 1 ½ Stündchen später gesund und munter meine Wahlheimat erreichte. Ein ereignisreicher Ausflug hatte sein Ende gefunden!

Fazit: Herrje, irgendwie habe ich den Eindruck, dass meine Ber(t)ichte immer länger werden. Ich sollte mich beim Kölner Stadtanzeiger bewerben... J Oder doch einfach auf das wesentliche beschränken...
Ich weiß ja nicht, wie´s Euch geht, aber ich bin schon wieder hungrig auf FC-Ausflüge. Mit solchen Mitfahrern sind diese jedenfalls immer sehr kurzweilig!
Ach ja, beinahe hätte ich noch das obligatorische DTwk-Kurzinterview vergessen, welches wir dieses Mal mit Thommy Cichon nach dessen Auswechslung führten: Thommy im Vorbeigehen: „Alles fit?“ – Zustimmendes Nicken aller Angesprochenen...

And the winner is ... LUCKY!!!


 
 

FC – VfB Stuttgart 0:0 – Dritte Nullnummer in Serie
Abschiedsspiel vom „alten“ Müngersdorf...

Zum letzten Bundesligaspiel vor der – in diesem Jahr sehr kurzen – Winterpause erwartete der FC am 19.12.2001 den wiedererstarkten VfB Stuttgart. Gleichzeitig bedeutete dieses Spiel, Abschied zu nehmen vom „alten“ Müngersdorf, vom seit 1975 in dieser Form bestehenden Stadion, in welchem „unsere Väter“ sooo oft gefeiert (Deutscher Meister 1978), in welchem wir sooo viele Tränen vergossen haben (Abstieg 1998)...

Zu diesem Zwecke machte sich nach getaner Arbeit (nicht wahr, Herr König?) am Mittwochnachmittag die kleine DTwk-Fraktion in Personen von Präsi Daniel, Wembley-Ralf, Mr. King und meiner Wenigkeit auf den Weg in die Domstadt. Da wir unsere Köln-Korrespondentin Angi noch abholen mussten/wollten, beschlossen wir, an der A4 die Abfahrt Klettenberg zu nehmen und, nachdem ein kleiner (Feierabend-)Stau drohte, meinem wertvollen Tip zu folgen und die Ausfahrt Eifeltor zu nehmen, welche uns „schnell und zielgerecht“ auf den Militärring in Richtung Stadion bzw. Kerpener Straße (Angi´s neues Zuhuss) brachte... - Ich kenne keinen schnelleren Weg um diese Uhrzeit, Jungs... :-)

Angi im Besucherritz zwischen Otze und Ralf platziert, ging es ab nach Müngersdorf, wo wir Daniel´s Flitzer im Parkhaus verstauten und uns erst mal dick einmummelten, ehe es in die kalte Betonschüssel ging. Dabei hofften wir noch, dass uns wenigstens der FC ein wenig erwärmen würde. Doch zunächst schafften dies nur die Jungs von Brings mit ihrer „Superjeile Zick“ und die gewagten Prognosen von FC-Präsi Caspers (2:0) und Köln´s OB Schramma (3:1) für den folgenden Spielausgang.

Zum letzten Spiel des Jahres schickte Ewald folgendes Team auf´s Feld:

Pröll; Zellweger, Cichon, Song, Cullmann; Balitsch, Sinkala, Lottner; Timm Kurth, Kreuz

In der 2. HZ kamen dann noch Alex Voigt (für Andrew Sinkala), Scherze Matthes (für Markus Kurth) sowie Georgi Donkov (für Markus Kreuz) ins Spiel.

Das Spiel gab dann soviel Intensität, Dramatik und Spannung her, dass ich mich auf 2 Torchancen für den FC beschränken möchte:

Nach nur 4 gespielten Minuten hatte Christian Timm die Riesenchance, die frühe Führung für den FC zu besorgen, als er – von Thommy Cichon herrlich freigespielt - alleine auf Stuttgart´s Keeper Hildebrand zulief und den Ball über diesen lupfte, dies aber zu lasch tat, so dass ein mitgeeilter VfB-ler den Ball noch von der Torlinie kratzen konnte.

3 Minuten vor dem Spielende zappelte der Ball dann im VfB-Netz und ganz Müngersdorf lag sich in den Armen, als Hanno Balitsch nach einem Durcheinander im Stuttgarter Strafraum eingeköpft hatte, doch Schiri Dr. Fleischer wollte eine Abseitsstellung Balitsch´s gesehen haben und versagte dem Treffer zum Unmut aller FC-Fans unter den 28.000 Zuschauern die Anerkennung.

Soviel zu diesem Klasse-Spiel, welches die bereits von mir im Cottbus-Ber(t)icht erwähnten und dafür kritisierten Herren zur Pause und um die 70. Spielminute herum mal wieder mit ihren hirnlosen „Lienen raus“-Rufen bewerteten!

Nach dem Spiel schnappte sich jeder - von denen, die in der Südkurve ihren Stammplatz haben – sein persönliches Stadion-Souvenir und auch ich wollte nicht ohne ein Stück „Heimat“ nachhause gehen. Als dann Thommy Cichon und Alex Voigt im Innenraum so an mir vorbeischlenderten, rief ich nach meinem Liebling Alex, um wenigstens noch etwas von seinem Schweiße mit nachhause nehmen zu können, und sei es auch nur durch einen feuchten Händedruck, doch ich hatte seinen Namen noch nicht ausgesprochen, da entledigte er sich schon seines schweißnassen Trikots und drückte es mir zu meiner Freude wie Verwunderung in die Hand! Ich konnte mein Glück kaum fassen, denn – auch wenn es im Innenraum als Selbstverständlichkeit erscheint, dass man ab und an mal was von den Spielern bekommt – es war mein 1. Trikot seit dem 28. April 1995, als ich nach einem 2:0-Heimsieg gegen den SC Freiburg das blut- und schweißgetränkte Trikot von Frank Greiner in meinen Händen hielt...

So hatte für mich – und meine charmante Innenraumbegleitung Tinchen – auch dieser Abend noch etwas versöhnliches an sich.

Zurück am Auto trafen wir dann noch Bulgi, Jenny und Olli, welche meinen Fang begeistert kommentierten und nach einer Weile tauchte auch der Rest der DTwk-ler auf.

Da Angi uns mit nach LM begleiten sollte, hatte sie als kleine Überraschung und zur Unterhaltung auf dem langen Heimweg noch 3 Bibi-Blocksberg-Cassetten mitgebracht, welche die Heimfahrt für uns – und besonders für den Blender – zu einem unvergesslichen Erlebnis werden ließen...

Fazit: Ist das Spiel auch noch so schlecht, so finden sich immer noch genügend erfreuliche und lustige Randgeschichten. So schlecht wie der FC momentan spielt, kann keine (Tor-)Tour sein! Und als kleines Weihnachtspräsent durfte der FC sogar auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern. Welch ein Hohn...


 
 

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